Leben
Tarquinius Priscus stammte aus der etruskischen Stadt Tarquinii und hieß eigentlich Lucumo. Er war sehr reich und hatte sich mit seiner Frau Tanaquil in Rom angesiedelt. Er war nur deswegen ausgewandert, da ihm in seiner Heimatstadt der Zugang zu Ämtern und Würden der Stadt verwehrt war. Der Grund lag in der Herkunft seines Vaters Demaratos, der aus der griechischen Stadt Korinth stammte. Bei Ankunft in der Stadt in einem Wagen griff sich auf dem Ianiculumhügel ein Adler seine Mütze und setzte sie ihm wieder auf. Er deutete dies als Omen dafür, einmal König zu werden.
In Rom gelangte er durch Großzügigkeit und Geschicklichkeit zu großem Ansehen. Selbst König Ancus Marcius wurde auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum Anwalt seiner Söhne. Nach dem Tod von Ancus Marcius, konnte Tarquinius Priscus die Volksversammlung davon überzeugen, dass man ihn zum König wähle.
Seine militärischen Fähigkeiten musste er alsbald bei einem Angriff der Sabiner unter Beweis stellen. Die für Rom gefährliche Streitmacht wurde besiegt und im weiteren unterwarf er die Etrusker. So wurden die Städte Corniculum, Firulea, Cameria, Crustumerium, Americola, Medullia und Nomentum römisch. Nach jedem seiner Kriege, die immer äußerst erfolgreich verliefen, brachte er reiche Beute nach Rom. Tarquinius Priscus verdoppelte die Größe der Zenturien auf 1.800 Personen. Den Senat ergänzte er um weitere einhundert Mitglieder aus Angehörigen niederer Stände. Darunter war u.a. die Familie der Octavius.
Auch kümmerte er sich weiter um die Stadtbefestigungen und um den Ausbau der Stadt. Als erster errichtete er am Ort des späteren Circus Maximus ein eigenes Gebäude für Pferderennen. Zuvor saßen die Zuschauer zwischen Aventin- und Palatinhügel bestenfalls auf hölzernen Tribünen. Ab jetzt wurden dort auch regelmäßig große Spiele veranstaltet.
Nach einer großen Überschwemmung wurden die feuchten Niederungen Roms durch Kanäle entwässert und trockengelegt um so Platz für das Forum Romanum zu schaffen. Als letzte Großtat begann er auf Grund eines Gelübdes im Krieg gegen die Sabiner mit dem Bau eines Tempels zu Ehren des Iuppiter Optimus Maximus auf dem Kapitol.
Mittlerweile waren die Söhne seines Vorgängers Ancus Marcius erwachsen geworden und außerdem der Meinung, der Thron stünde ihnen zu. So ließen sie Tarquinius Priscus nach 38 Regierungsjahren durch zwei Bauern mit einer Axt ermorden. Dank der klugen Voraussicht der Königin Tanaquil wurden aber nicht die Königsmörder, sondern Servius Tullius zum Nachfolger gewählt.
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