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Bhikschu (Ind. Rel.), der höchste der vier Grade der Braminenkaste, in welchen jeder Bramine mit seinem zweiundsiebenzigsten Jahre tritt, wenn er sich zu den ihm mit dieser Würde auferlegten Entbehrungen entschliessen kann. Man betrachtet ihn dann wie einen vollkommenen Heiligen, dem zum unmittelbaren Eingang in das Paradies nichts fehlt, als der Tod, welcher daher auch nicht betrauert wird, da er ihm die Pforte der ewigen Seligkeit öffnet. Um B. zu werden, entsagt der Bramine allem gesonderten Besitz, lässt sich den Haarzopf abschneiden, zum Zeichen, dass er auch nicht mehr Priester sei, lässt sich entkleiden und ein leinenes Tuch, und zu Ehren Schiwa's ein Tigerfell, sein Bette, um die Schultern hängen, und dann das Opfer Homa verrichten, worauf er in den Pflichten seines neuen Standes unterrichtet wird. Als B. muss er nun sein einziges Kleid, das Leintuch, selbst waschen, stets ein kupfernes Gefäss in Händen haben, um die erbettelten Speisen darin zu reinigen, den Stab Damdam mit sieben Astknoten tragen, und diese, zur Erinnerung an die sieben grossen Heiligen Indiens, täglich mit Wasser benetzen, was ihn auch gegen allen Einfluss böser Genien schützt; dann muss er gegen alle bösen Lüste und Leidenschaften kämpfen, sich täglich dreimal baden, dreimal Stirn und Brust mit der Asche aus heiligem Kuhmist bezeichnen, und im Lande umherwandern, nur durch Ausstrecken der Hand, nicht durch Worte betteln. Solcher Braminen gibt es viele Tausende, welche nur von der Milde des Volkes leben, das sie wie Götter verehrt, mit ihnen nur knieend mit vorgehaltener Hand spricht, sich ihnen nur kriechend, auf den Boden ausgestreckt, nahet, und sie als vollendete Geschöpfe betrachtet. Selbstpeinigung, den ältesten Gesetzen entgegen, wird von den jetzigen häufig geübt (s. Iogi). Begraben werden sie in einer mit Salz gefüllten Grube in sitzender Stellung, man zerschmettert ihnen mit einer Kokosnuss den Kopf, und vertheilt Stückchen der Hirnschale als Reliquien an die Umstehenden.