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Thrasymachos von Chalkedon (um 450 v. Chr.) war ein griechischer Vorsokratiker, der zu der Gruppe der Sophisten zählte.

Der Rhetor Thrasymachos ist vor allem bekannt durch seine Gegenrede zu Sokrates in Platons Staat (Politeia), in der er Macht und Gerechtigkeit als identisch betrachtete:

Ich behaupte nämlich, daß die Gerechtigkeit nichts anderes ist als der Nutzen des Stärkeren.

(Staat I 338 C = 78 A 10)

Der Philosoph war Schüler des Athener Redners Isokrates und zeigte als erster die Satzperiode des Kolon auf. Darüber hinaus soll er ein Lehrbuch über Rhetorik verfasst haben. In der Prosa ist der Rhythmus (numeri) als rhetorisches Mittel zum besseren Sprachfluss seit Thrasymachos bekannt und wurde ausführlich von Marcus Tullius Cicero in seinem Orator behandelt.

Chalkedon, die Heimatstadt des Thrasymachos, war als eine megarische Kolonie gegründet worden. Die antike Hafenstadt gehörte zu Bithynien, Kleinasien, und lag südlich von Skutari direkt gegenüber Byzanz am Bosporus. Unter dem Namen Kadiköy ist die Stadt heute ein Teil Istanbuls.

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