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Nikobule oder Nikobula (griechisch: Νικοβούλη, Nikoboúlē) ist eine angebliche griechische Geschichtsschreiberin, die ein Werk über Alexander den Großen geschrieben haben soll.

Weder das tatsächliche Geschlecht noch andere Informationen zur Person sind bekannt. Der Name ist lediglich aus zwei Paraphrasierungen von Athenaios in seinen Deipnosophistai bekannt. Wenn Nikobule eine reale Person war, dann lebte sie wahrscheinlich im Zeitraum des 3. bis 1. Jahrhunderts v. Chr.[1]

In der ersten Stelle in Buch X, Nummer 44, notiert Athenaios, dass Nikobule „oder wer auch immer es war, der die ihr zugeschriebenen Bücher geschrieben hat“ schreibt, dass Alexander bei einem Abendbankett mit einem Thessalier namens Medeus und weiteren zwanzig Leuten, jedem der Gäste etwas versprach (verpfändete) und sich von jedem etwas zusichern ließ – und dann sofort schlafen ging.[2][3]

In der zweiten Stelle im Buch XII, Nummer 53, gibt Athenaios an, dass Nikobule berichtet, Alexander habe bei einem Festbankett noch beim letzten Gang ein Stück aus Euripides’ Andromeda vorgetragen und dann in einem Zug einen Becher ungemischten Wein geleert und alle anderen genötigt mitzuhalten.[4][5]

Der Name taucht noch einmal ohne weitere Informationen bei Plinius dem Älteren in der Naturalis Historia, Liber I, Libro XII, in der Liste der von ihm verwendeten Quellen auf.[6]

Judy Chicago widmete ihr eine Inschrift auf den dreieckigen Bodenfliesen des Heritage Floor ihrer 1974 bis 1979 entstandenen Installation The Dinner Party. Die mit dem Namen Nicobule beschrifteten Porzellanfliesen sind dem Platz mit dem Gedeck für Aspasia zugeordnet.[7]

Nachschlagewerke

Einträge im Jacoby (Die Fragmente der griechischen Historiker):

Felix Jacoby: Nikobule (127). In: Felix Jacoby (Hrsg.): Die Fragmente der Griechischen Historiker Part I–III. doi:10.1163/1873-5363_boj_a127.
Brian Sheridan: Nikoboule (127). In: Ian Worthington (Hrsg.): Brill’s New Jacoby. doi:10.1163/1873-5363_bnj_a127.

Einzelnachweise
Ian Michael Plant: Women Writers of Ancient Greece and Rome: An Anthology. University of Oklahoma Press, Norman, OK 2004, ISBN 978-0-8061-3621-9, S. 3, 67 (google.de).
Athenaios: Athenaei Navcratitae Dipnosophistarvm libri 15, recensvit Georgivs Kaibel, Vol. II. Hrsg.: Georg Kaibel. Teubner, 1887, S. 444 f. (archive.org).
Athenaios und Charles Duke Yonge (Übersetzung): The Deipnosophists; or, Banquet of the learned, of Athenaeus. Literally translated by C.D. Yonge, B.A. With an appendix of poetical fragments, rendered into English verse by various authors, and a general index, Volume 2. H.G. Bohn, London 1853, S. 686 (archive.org).
Athenaios: Athenaei Navcratitae Dipnosophistarvm libri 15, recensvit Georgivs Kaibel, Vol. III. Hrsg.: Georg Kaibel. Teubner, 1887, S. 185 (archive.org).
Athenaios und Charles Duke Yonge (Übersetzung): The Deipnosophists; or, Banquet of the learned, of Athenaeus. Literally translated by C.D. Yonge, B.A. With an appendix of poetical fragments, rendered into English verse by various authors, and a general index, Volume 3. H.G. Bohn, London 1854, S. 860 (archive.org).
Naturalis Historia bei Wikisource.
Brooklyn Museum: Nicobule. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 1. März 2021.

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