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Konstantinos A. Dimadis Κωνσταντίνος Α. Δημάδης (* 1940) ist ein griechischer Neogräzist und emeritierter Professor für Neogräzistik an der Freien Universität Berlin.

Leben

Nach dem Studium an der Aristoteles-Universität Thessaloniki war Dimadis ab 1964 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim 15. Archäologischen Kreis Ost-Mazedonien und Thrakien, der das administrative und religiöse Zentrum der Stadt Abdera in klassischer Zeit lokalisierte und das antike Theater der Stadt entdeckte. Im akademischen Jahr 1967 / 1968 folgte eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sprachwissenschaften der Aristoteles-Universität Thessaloniki (Sammlung und Ausarbeitung von Material für das Lexikon der Archaismen in Neugriechischen Dialekten), von 1968 bis 1973 eine als Redaktionsmitglied für das Λεξικό της Μεσαιωνικής Ελληνικής Δημώδους Γραμματείας, 1100–1669 (Wörterbuch der Mittelalterlichen Griechischen Volksliteratur, 1100–1669) von Emmanuel Kriaras, von 1973 bis 1980 eine als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institute for Balkan Studies in Thessaloniki. Von 1978 bis 1980 nahm Dimadis parallel einen Lehrauftrag für Neugriechisch am Byzantinisch-Neugriechischen Seminar der Freien Universität Berlin wahr. Daran schloss sich von 1980 bis 1992 eine Dozentur am Byzantinisch-Neugriechischen Seminar der Universität von Amsterdam an, an der er im Jahr 1990 mit einer Arbeit zum Thema Liberale Schriftsteller während der Diktatur des Metaxas und der Besetzung (1936–1944) promoviert wurde.

1992 wurde Dimadis als Nachfolger von Willem J. Aerts zum Professor für Mittel- und Neugriechische Sprache und Literatur an der Universität Groningen ernannt, von 1996 bis zur Emeritierung 2007 war er Professor für Neogräzistik an der Freien Universität Berlin. Seit 2001 ist er auch Honorarprofessor am Institut für Klassische Philologie, Byzantinistik und Neogräzistik der Staatlichen Universität Tbilissi, Georgien.

Dimadis ist Vorsitzender der Europäischen Gesellschaft für Neogräzistik.

Im Jahr 2010 erhielt Dimadis die Ehrendoktorwürde der Universität Bukarest.[1]


Arbeitsschwerpunkte

Dimadis’ Arbeiten zeichnen sich durch ihre Vielfältigkeit aus: Das Spektrum reicht von archäologischen Arbeiten, etwa zur antiken Theatergeschichte, über die neugriechische Lexikographie und Balkanologie bis zur Beschäftigung mit der modernen neugriechischen Literatur, insbesondere der Prosa des 19. und 20. Jahrhunderts einschließlich der Editions- und Rezeptionsproblematik, und aus literatursoziologischer Perspektive mit den Interferenzen zwischen Literatur und Zeitgeschichte, insbesondere diktatorischen Regimen.


Schriften

Για τη θέση της αρχαίας Πιστύρου. Ο Προυσίας είχε περάσει στη Θράκη; In: Θρακικά Χρονικά 26, 1967, S. 111–113. („Über die Lage des antiken Pistyros. War Prousias wirklich in Thrakien?“)
Liberale schrijvers onder de dictatuur van Metaxas en tijdens de Bezetting (1936–1944). Dissertation Universität Amsterdam 1990. („Liberale Schriftsteller während der Diktatur des Metaxas und der Besetzung, 1936–1944“; in griechischer Sprache)
Λιλίκα Νάκου, Μόσχω Τζαβέλλα. Φιλολογική επιμέλεια, πρόλογος και επίμετρο Κ. Α. Δημάδη. Ekdoseis Kastanioti, Athen 1995, dort S. 81–141: Η Λιλίκα Νάκου και η ιστορική αφήγηση Μόσχω Τζαβέλλα. („Lilika Nakou und die historische Erzählung Moscho Tzavella“)
Ο Ελληνικός κόσμος ανάμεσα στην Ανατολή και τη Δύση 1453–1981. Πρακτικά του 1ου Ευρωπαϊκού συνεδρίου νεοελληνικών σπουδών, Βερολίνο, 2–4 Οκτοβρίου 1998. Επιμέλεια Αστερίου Αργυρίου, Κωνσταντίνου Α. Δημάδη, Αναστασίας Δαναής Λαζαρίδου. Ελληνικά γράμματα, Athen 1999, 2 Bde., Bd. 1: ISBN 960-344-859-1, Bd. 2: ISBN 960-344-860-5, Set: ISBN 960-344-861-3. („Die griechische Welt zwischen Osten und Westen 1453–1981“)
Δικτατορία, Πόλεμος και Πεζογραφία 1936–1944 (Dictatorship, War and the Greek Novel 1936–1944). Giorgos Theotokas, M. Karagatsis, Stratis Myrivilis, Lilika Nakou, Thanasis Petsalis - Diomidis, Pantelis Prevelakis, Angelos Terzakis, Δεύτερη εμπλουτισμένη έκδοση. Vivliopoleion tis Estias, Athen 2004.
Ο Ελληνικός κόσμος ανάμεσα στην εποχή του Διαφωτισμού και στον εικοστό αιώνα. 2007. („Die griechische Welt zwischen der Epoche der Aufklärung und dem 20. Jahrhundert“)
Der Spanische Bürgerkrieg in den Augenzeugenberichten von Nikos Kazantzakis (1936) und Spiros Melas (1939). In: Horst-Dieter Blume, Cay Lienau (Hrsg.): Nikos Kazantzakis (1883–1957) und seine Zeit (Choregia. Münstersche Griechenland-Studien, Heft 6). Münster 2008, S. 43–50.
Wolfgang Dahmen, Petra Himstedt-Vaid, Gerhard Ressel (Hrsg.): Sozialismus, Nationalismus und griechische Prosa 1922–1935. In: Grenzüberschreitungen: Traditionen und Identitäten in Südosteuropa. Festschrift für Gabriella Schubert. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2008, S. 72–84 (Balkanologische Veröffentlichungen Bd. 45).

Literatur

Tudor Dinu (Hrsg.): In honorem Constantini Dimadis. Vorwort von Olga Cicanci. Verlag der Universität Bukarest, Bukarest 2011 (Neograeca Bucurestiensia 2), Buchanzeige

Weblinks

Offizielle Seite an der Freien Universität Berlin (dort auch in der Liste Arbeitsgemeinschaft für Neogräzistik in der Bundesrepublik Deutschland)
Persönliche Seite auf der Website der Europäischen Gesellschaft für Neogräzistik

Einzelnachweise

Ehrendoktorwürde der Universität Bukarest


Inhaber der Professuren für Byzantinistik und Neogräzistik an den Berliner Universitäten

Freie Universität Berlin, Ordinariat für Byzantinistik: Gustav Karlsson (1969–1978) | Paul Speck (1979–1993) | Diether Roderich Reinsch (1993–2007) | Johannes Niehoff-Panagiotidis (seit 2007)

Freie Universität Berlin, Außerplanmäßige Professur für Byzantinistik: Ralph-Johannes Lilie (1984–2005)

Freie Universität Berlin, Lehrbeauftragter bzw. Honorarprofessor für Neogräzistik: Ioannis E. Kalitsunakis (1949–1953) | Lektorat für Neogräzistik: Georgios Fatouros (1963–1971) | Professur für Neogräzistik: Georgios Fatouros (1971–1992) | Konstantinos A. Dimadis (1996–2007) | Miltos Pechlivanos (seit 2007)

Humboldt-Universität zu Berlin (Ost), Vertreter der Neogräzistik und Byzantinistik: Johannes Irmscher (1955–1963)

Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, Vorläufer in der Neogräzistik und Byzantinistik: Johannes Franz (1839–1851) | Friedrich Wilhelm August Mullach (1853–1882) | Nikos Veis (1911–1925) | Ioannis E. Kalitsunakis (1928–1939)


Inhaber des ehemaligen Lehrstuhls für Byzantinistik und Neogräzistik an der Rijksuniversiteit Groningen

Willem J. Aerts (1967–1990) | Konstantinos A. Dimadis (1992–1996)

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