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Joseph Sifakis (griechisch Ιωσήφ Σηφάκης; * 26. Dezember 1946 in Iraklio, Kreta) ist ein griechisch-französischer[1][2] Informatiker und Turing-Preisträger. Er trug wesentlich zum Aufkommen der Modellprüfung und deren Verbreitung in der Industrie bei.

Leben

Joseph Sifakis img 0966

Sifakis studierte Elektrotechnik an der Nationalen Technischen Universität Athen und wurde mit einem französischen Stipendium[3] an der Universität Joseph Fourier Grenoble I in Informatik promoviert.[4]

Er arbeitet in Grenoble für das von ihm mitgegründete[2] und von 1993 bis 2006 geleitete[4] Verimag-Labor des Centre national de la recherche scientifique. Dort ist er Forschungsleiter im Bereich verteilte und komplexe Systeme, und forscht insbesondere an komponentenbasiertem Design, Modellierung und Analyse von Echtzeitsystemen, mit Fokus auf Correct-by-construction-Techniken. Er ist auch Träger der CNRS-Silbermedaille 2001.[5] Außerdem ist er Leiter des CARNOT-Instituts für intelligente Software und Systeme in Grenoble und einer der Vorsitzenden von ARTEMISIA, dem Industrieverband innerhalb der europäischen Embedded-Systems-Technologieplattform ARTEMIS.

Sifakis ist wissenschaftlicher Koordinator der europäischen Exzellenznetzwerke Artist2 und ArtistDesign zur Forschung im Bereich eingebetteter Systeme, und hat mit Edmund M. Clarke, Robert Kurshan und Amir Pnueli die International Conference on Computer Aided Verification gegründet.[4] Weiter ist er Mitglied mehrerer redaktioneller Beiräte wissenschaftlicher Zeitschriften und seit 2008 Mitglied der Academia Europaea.[6]


Auszeichnungen

2007 erhielt Sifakis zusammen mit Edmund M. Clarke und Allen Emerson, von denen unabhängig er ab 1981 an der Modellprüfung gearbeitet hat, den Turing Award, und wird damit für seine Pionierarbeit sowohl auf theoretischem als auch praktischem Gebiet der Spezifikation und Verifizierung paralleler Systeme geehrt.[2][7] Im Jahr darauf ernannte Nicolas Sarkozy ihn zum Grand Officier des Ordre national du Mérite.[8] Seit 2011 ist er Mitglied der Académie des sciences.[9] 2015 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt[10], 2017 in die National Academy of Engineering.


Weblinks

Sifakis' Website bei Verimag (englisch)

Einzelnachweise
Το βραβείο Turing 2007 σε Έλληνα ερευνητή (Memento des Originals vom 16. Juli 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Kathimerini, 4. Februar 2008 (griechisch)
Joseph Sifakis, chercheur au CNRS, reçoit le Prix Turing 2007, CNRS, 4. Februar 2008 (französisch)
Ελληνας ερευνητής πήρε το βραβείο Νόμπελ της πληροφορικής (Memento des Originals vom 7. Februar 2008 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Eleftherotypia, 5. Februar 2008 (griechisch)
Verimag Distributed and Complex Systems Group, News, 4. Februar 2008
Sifakis' persönliche Homepage bei Verimag
Academy of Europe: Joseph Sifakis
Association for Computing Machinery: 2007 Turing Award Winners Announced, 4. Februar 2008
hellenesonline.com: Joseph Sifakis, Ordre national du Merite (Memento des Originals vom 26. Januar 2012 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 1. Oktober 2008
Mitgliederverzeichnis: Joseph Sifakis. Académie des sciences, abgerufen am 26. September 2017 (französisch).

Book of Members 1780–present, Chapter S. In: American Academy of Arts and Sciences (amacad.org). Abgerufen am 26. September 2017 (PDF; 2,0 MB, englisch).

Einklappen
Träger des Turing Awards

1966: Perlis | 1967: Wilkes | 1968: Hamming | 1969: Minsky | 1970: Wilkinson | 1971: McCarthy | 1972: Dijkstra | 1973: Bachman | 1974: Knuth | 1975: Newell, Simon | 1976: Rabin, Scott | 1977: Backus | 1978: Floyd | 1979: Iverson | 1980: Hoare | 1981: Codd | 1982: Cook | 1983: Thompson, Ritchie | 1984: Wirth | 1985: Karp | 1986: Hopcroft, Tarjan | 1987: Cocke | 1988: Sutherland | 1989: Kahan | 1990: Corbató | 1991: Milner | 1992: Lampson | 1993: Hartmanis, Stearns | 1994: Feigenbaum, Reddy | 1995: Blum | 1996: Pnueli | 1997: Engelbart | 1998: Gray | 1999: Brooks | 2000: Yao | 2001: Dahl, Nygaard | 2002: Rivest, Shamir, Adleman | 2003: Kay | 2004: Cerf, Kahn | 2005: Naur | 2006: Allen | 2007: Clarke, Emerson, Sifakis | 2008: Liskov | 2009: Thacker | 2010: Valiant | 2011: Pearl | 2012: Micali, Goldwasser | 2013: Lamport | 2014: Stonebraker | 2015: Diffie, Hellman | 2016: Berners-Lee | 2017: Hennessy, Patterson

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