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Iwan Andrejewitsch Varvakis (Warwazzi), Portrait von Wladimir Borowikowski.
Iwan Varvakis (Griechisch:Ιωάννης Βαρβάκης); (Russisch:Иван Андреевич Варваци) war ein russischer Adliger, ausgezeichnet mit den kaiserlich-russischen Orden der Heiligen Anna sowie Orden des Heiligen Wladimir, berühmt durch riesige und vielseitige Wohltätigkeit, bedeutender Mitglied griechischer Geheimgesellschaft Filiki Etairia, dann – im hohen Alter – aktiver Teilnehmer der Griechischen Revolution.
Iohannis Varvakis (russisch zunächst Jan Warwatsch, dann Iwan Andrejewitsch Warwazzi bzw. Warwazzij genannt) wurde im Jahre 1745 auf einer kleinen Insel Psara geboren.
Familienwappen von Varvakis.
Mit 35 Jahren war er ein weit bekannter Seeräuber, dessen Kopf der türkische Sultan um eine Tausend Piaster schätzte. 1770 gliederte er freiwillig, wie auch viele seine Landsleute, der im Ägäischen Meer unerhofft erscheinender russischen Eskadre unter Führung vom Grafen Alexej Orlow und Admiral Spiridow an. Es war Russisch-Türkischer Krieg. Die Baltische Flotte bekam einen schwierigen und abenteuerlichen Aufrag: nach Möglichkeit geheim das ganze Europa umgehen, um den Partisanenkrieg der Balkanvölker zu aktivisieren und die türkische Marine anzugreifen. Zum Erstaunen von ganz Europa wurde die Aufgabe erfüllt, und die türkische Marine wurde am 26. Juni in der nächtlichen Schlacht von Çeşme vernichtend geschlagen.
Nämlich mit Çeşme beginnt der russische Dienst von Kapitän Varvakis, obwohl die geschichtlichen Quellen keine präzise Antwort dazu geben. Im Allgemeinen Adelsfamilienregister des Russischen Reiches steht: „Iwan Warwazij ist 1770 zum russischen Dienst aus Griechen gekommen und hat auch während des Krieges gegen Türkei in vielen Meeresschlachten mitgekämpft.“ Für seine Verdienste wurde er zum Leutnant gemacht. Davon zeugt in ihrem Erlass Kaiserin Katharina II. die Große selbst.
Kurz danach wurde im türkischen Dorf Kaynarca (heutiges Nordost-Bulgarien) die Friede von Küçük Kaynarca geschlossen. Russland bekam südukrainische Länder bis zum Bug, freien Zugang zum Schwarzen Meer; der Krimchanat wurde unabhängig von der Türkei erklärt. Russische Marine kehrte nach Kronstadt (Ostseehafen bei Sankt-Petersburg) zurück. Viele griechische und slawische Familien wurden zu den ersten Einwohnern der gewonnenen Gebiete (Neurusslands).
Die Lage von Varvakis war nicht einfach. Er hatte formell türkische Staatsbürgerschaft und war zugleich Kriegsoffizier der russischen Marine; er war Kaufmann, aber sein ganzes Vermögen bestand aus einen Schiff. Das Beste für solch eine tapfere und unternehmenslustige Person unter diesen Bedingungen war, weiter dem Russischen Staat auf dem Schwarzen Meer zu dienen, wo Russland vor kurzem die Festungen Kertsch und Kinburn bekam und wo man mit der Flotte anfangen konnte.
1789 wurde dem Griechen die russische Staatsangehörigkeit „für immer“ verliehen. All seine Fähigkeiten und Energie gebrauchte er nun für Kommerz und Wohltätigkeit. Iohannis Varvakis, der seither als Herr Hofrat Iwan Andrejewitsch Warwazij bezeichnet wurde, wurde bald zum Millionär.
Mit dem Leben in Russland untrennbar verbunden, vergaß Warwazij seine Heimat nicht. Es ist wenig Belege davon erhalten geblieben, aber es ist höchst möglich, dass enge Beziehungen zur griechischen Diaspora, deren größter Teil in Neurussland, hauptsächlich zwischen Kertsch und Taganrog lebte.
Griechischer Jerusalemkloster in Taganrog (http://www.taganrogcity.com)
.Es ist bekannt, dass Warwazij die Verhandlungen mit der Stadtverwaltung Taganrog über den Bau von der Alexander-Newski-Kirche im Griechischen Jerusalemkloster im Jahr 1809 begann. 1825 stand in dieser Kirche der Sarg mit dem balsamiertem Körper des Zaren Alexander I. 1813 zog er endgültig nach Taganrog um. Nämlich zu dieser Zeit erschienen im Süden Russlands zwei verbundenen Gesellschaften. Eine davon – Filomuson Eteria – war legal. Die war vom Grafen I. Kapodistria (1815-1822 – Außenminister Russlands, 1827 – gewählter Präsident Griechenlands) gegründet.
Die andere Gesellschaft Filiki Eteria war geheim. Ihr Leiter war Alexander Ypsilantis, Sohn des ehemaligen Herrscher Moldawiens, der junge General des Vaterländischen Krieges gegen Napoléon Bonaparte 1812, Freund von Denis Dawydow und Dekabristen M. Orlow.
Wenn Ypsilantis im März 1822 in Jassy einen Aufstand organisiert hatte, der zum Impuls der griechischen Revolution wurde, so kaufte Warwazij als bedeutender Mitglied der Etheria Waffen in Tula und versandte den Aufständischen. Anscheinend um 1823 (also um dieselbe Zeit als Byron) reiste er illegal nach Griechenland aus. Für sein eigenes Geld hat er die Abteilung der Aufständischen ausgerüstet und nahm mit ihnen zusammen an dem Sturm der Modenfestung teil. Mehr als ein Jahr – bis zu seinem Tod vor dem Weihnachten 1825 im Zakynthos – lebte und kämpfte Iohannis Varvakis wieder in seiner Heimat.
Auf dem Grab von Iohannis Varvakis in Athen steht ein großartiges Denkmal.
Ioannis Varvakis, Griechische Briefmarke
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