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Hermagoras von Temnos war ein bedeutender griechischer Redelehrer aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Seine Heimat Temnos (bei Pergamon) bezeugt der Geograph Strabon von Amasaia am Pontus.
Sein sechs Bücher umfassendes Werk über Rhetorik mit dem Titel Téchnai rhetorikaí wurde wegen seiner übersichtlichen systematischen Ordnung das grundlegende Buch des rhetorischen Unterrichts in der römischen Republik. Das Werk ist zwar verloren, kann aber aus Cicero, De inventione und aus Quintilian, Institutio oratoria weithin rekonstruiert werden. Hermagoras stellt die Beredsamkeit in den Dienst des staatlichen Zusammenlebens der Menschen, weshalb die Gerichtsreden bei ihm im Vordergrund stehen. Er begründet dafür die Thesislehre (zugrunde liegender allgemeiner Rechtsfall) und die Stasislehre (mögliche Fragestellungen für Anklage oder Verteidigung).
Überliefert sind auch fünf vom Redner geforderte Qualitäten:
eine gute Spürnase
Ordnungssinn
ein anspruchsvoller Stil
ein gutes Gedächtnis
ein ausdrucksstarker Vortrag
Cicero in seiner Schrift Brutus und Tacitus, Dialogus de oratoribus hielten das Werk des Hermagoras für ungewöhnlich langweilig und strohdürr. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Einfluss des Hermagoras auf die bald danach einsetzende römische Rhetorik überaus groß war.
Literatur
Werner Eisenhut: Einführung in die antike Rhetorik und ihre Geschichte. Darmstadt 1977, ISBN 978-3-534-18993-9
Wilfried Stroh: Die Macht der Rede: Eine kleine Geschichte der Rhetorik im alten Griechenland und Rom. Berlin 2009, ISBN 978-3550087530
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