Georgios Fatouros (griechisch Γεώργιος Φατούρος, * 31. März 1927 in Athen; † 12. April 2018 in Berlin[1]) war ein griechischer Byzantinist.
Leben
Fatouros studierte zunächst Rechtswissenschaft (1947–1950), dann Griechische Philologie an der Universität Athen. Nach dem Diplom (1958) ging er 1959 an die Freie Universität Berlin, wo er seine Studien vertiefte und 1963 bei Uvo Hölscher zum Dr. phil. promoviert wurde. Bereits seit 1960 gab Fatouros als Lehrbeauftragter neugriechische Sprachkurse. Nach seiner Promotion (1963) wurde er als Lektor angestellt. Im Zuge der Hochschulreformen wurde er 1971 zum Professor ernannt. 1992 trat er in den Ruhestand.
Fatouros war Spezialist für die griechische Literatur der Spätantike und der byzantinischen Zeit. Seine Schwerpunkte waren die mittelgriechische Lexikographie und Hagiographie. Gemeinsam mit Tilman Krischer veröffentlichte er mehrere Studien und Arbeitsbücher zum Sophisten Libanios.
Schriften
Index verborum zur frühgriechischen Lyrik. Heidelberg 1966 (Dissertation)
Die Briefe des Michael Gabras. Wien 1972
mit Diether Roderich Reinsch: Neugriechisches Lehrbuch. Berlin 1977 (mehrere Neuauflagen)
mit Tilman Krischer: Libanios: Briefe. München 1980
mit Tilman Krischer: Johannes Kantakuzenos: Geschichte. Zwei Bände, Stuttgart 1982–1986
Libanios. Darmstadt 1983
mit Tilman Krischer und Dietmar Najock: Libanios: Konkordanz. Zwei Bände in fünf Teilen, Hildesheim 1987–1989
mit Erich Trapp u. a.: Studien zur byzantinischen Lexikographie. Wien 1988
Theodori Studitae epistulae. Zwei Bände, Berlin 1992
mit Tilman Krischer: Libanios Antiochikos (or. XI). Wien 1992
mit Tilman Krischer und Werner Portmann: Libanios: Kaiserreden. Stuttgart 2002
Literatur
Wilfried Kürschner (Hrsg.): Linguisten-Handbuch. Band 1 (1994), S. 217–218 (mit Bild)
Michael Grünbart (Hrsg.): Theatron. Rhetorische Kultur in Spätantike und Mittelalter. Berlin/New York 2007 (Sammelband, Georgios Fatouros gewidmet)
Einzelnachweise
Sterbedatum und -ort: Traueranzeige im Tagesspiegel vom 22. April 2018 | (abgerufen am 22. April 2018). Archiviert vom Original am 22. April 2018; abgerufen am 22. April 2018.
Inhaber der Professuren für Byzantinistik und Neogräzistik an den Berliner Universitäten
Freie Universität Berlin, Ordinariat für Byzantinistik: Gustav Karlsson (1969–1978) | Paul Speck (1979–1993) | Diether Roderich Reinsch (1993–2007) | Johannes Niehoff-Panagiotidis (seit 2007)
Freie Universität Berlin, Außerplanmäßige Professur für Byzantinistik: Ralph-Johannes Lilie (1984–2005)
Freie Universität Berlin, Lehrbeauftragter bzw. Honorarprofessor für Neogräzistik: Ioannis E. Kalitsunakis (1949–1953) | Lektorat für Neogräzistik: Georgios Fatouros (1963–1971) | Professur für Neogräzistik: Georgios Fatouros (1971–1992) | Konstantinos A. Dimadis (1996–2007) | Miltos Pechlivanos (seit 2007)
Humboldt-Universität zu Berlin (Ost), Vertreter der Neogräzistik und Byzantinistik: Johannes Irmscher (1955–1963)
Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, Vorläufer in der Neogräzistik und Byzantinistik: Johannes Franz (1839–1851) | Friedrich Wilhelm August Mullach (1853–1882) | Nikos Veis (1911–1925) | Ioannis E. Kalitsunakis (1928–1939)
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