Dimitris P. Droutsas (griechisch Δημήτρης Π. Δρούτσας, * 5. August 1968 in Nikosia, Zypern) ist ein griechischer Politiker (PASOK) und seit 22. Juni 2011 Mitglied des Europäischen Parlaments. Zuvor war er vom 7. September 2010 bis zum 17. Juni 2011 Außenminister von Griechenland.
Dimitris Droutsas (*)
Leben
Er ist Sohn eines Griechen und einer Deutschen. In Wien besuchte er das Öffentliche Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie, an dem er 1985 maturierte.[1] Im Anschluss daran absolvierte er an der Universität Wien das Studium der Rechtswissenschaften, das er im April 1994 als Mag. iur. abschloss. Später wurde er an der Wirtschaftsuniversität Wien Universitätsassistent am Forschungsinstitut für Europafragen, Schwerpunkt Europarecht. Anschließend war er im Außenministerium in Wien Rechtsberater für Wolfgang Schüssel. Von dort 1999 durch Giorgos Andrea Papandreou abgeworben, trat er der sozialistischen Partei PASOK bei. Er beriet Außenminister Papandreou insbesondere in den Fragen der Eingliederung Zyperns in die Europäische Union, der Zypernfrage, der Politik der Annäherung zwischen Griechenland und der Türkei sowie wichtigen Fragen der europäischen Institutionen.
Nach dem Ausscheiden der Sozialisten aus der Regierung wurde er 2004 internationaler Sekretär der PASOK, dann Kabinettsdirektor beim neuen Parteichef Papandreou.
Nach dem Wahlsieg Papandreous bei den Parlamentswahlen im Oktober 2009 übernahm Papandreou selbst zunächst das Außenministerium und ernannte Droutsas zum stellvertretenden Außenminister. Bei der Kabinettsumbildung am 7. September 2010 wurde er, der schon zuvor für den mit der Bewältigung der griechischen Finanzkrise viel beschäftigten Ministerpräsidenten weitgehend das Tagesgeschäft der Außenpolitik übernommen hatte, zum Außenminister ernannt. Nach einer weiteren Kabinettsumbildung schied Droutsas am 17. Juni 2011 wieder aus der griechischen Regierung aus und wurde durch Stavros Lambrinidis ersetzt. Da Lambrinidis hierfür sein Mandat im Europäischen Parlament niederlegen musste, wurde dort ein Sitz frei, den Droutsas als Nachrücker übernahm. Er ist dort, wie alle PASOK-Abgeordneten, Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament.
Droutsas spricht fließend Deutsch und Griechisch, außerdem Französisch, Englisch und Russisch; er ist mit der Journalistin Faye Karaviti verheiratet.
Schriften
Stefan Griller (Hrsg.): Europäisches Wirtschaftsrecht: Materialiensammlung. Zwei Bände. Linde, Wien 1996, ISBN 3-85122-636-4.
Christoph Thun-Hohenstein: Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU nach dem Vertrag von Amsterdam. In: Österreichische Gesellschaft für Außenpolitik und Internationale Beziehungen, Wien, und Österreichisches Institut für Internationale Politik, Wien (Hrsg.): Österreichisches Jahrbuch für internationale Politik. Band 15.1998, ISSN 1015-616X. Braumüller, Wien 1998, S. 80–98.
Hansjörg Brey, Birgit Cerha: Zypern und die EU. Studien des Institutes für den Donauraum und Mitteleuropa, Band 21, ZDB-ID 2114818-1. IDM – Institut für den Donauraum und Mitteleuropa, Wien 1998.
Weblinks
Eintrag zu Dimitris Droutsas in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
Griechischer Chefdiplomat mit Wiener Wurzeln. Dimitris Droutsas ist seit Dienstag Außenminister in Athen. derstandard.at, 7. September 2010; abgerufen am 27. März 2013.
Einzelnachweise
Margaretha Kopeinig: Der stellvertretende griechische Außenminister Dimitris Droutsas im KURIER-Interview (14.05.2010). (Memento des Originals vom 15. März 2013 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. griechische-botschaft.at; abgerufen am 27. März 2013.
Kabinett Giorgos Papandreou
Ministerpräsident: Giorgos A. Papandreou
Stellvertretende Ministerpräsidenten: Theodoros Pangalos, ab 17. Juni 2011 ferner:
Minister: Minister für Inneres, Dezentralisation und E-Government: Giannis Ragousis ab 17. Juni 2011 Charis Kastanidis | Minister für die Verwaltungsreform: ab 17. Juni 2011 Dimitris Reppas | Finanzminister: Giorgos Papakonstantinou ab 17. Juni 2011 Evangelos Venizelos | Ministerin für Wirtschaft, Wettbewerbsfähigkeit und die Handelsmarine: Louka Katseli ab 7. September 2010: Michalis Chrysochoidis | Außenminister: Giorgos A. Papandreou ab 7. September 2010: Dimitris Droutsas ab 17. Juni 2011 Stavros Lambrinidis | Staatsminister beim Außenminister: Dimitris Droutsas ab 7. September 2010: Mariliza Xenogiannakopoulou | Verteidigungsminister: Evangelos Venizelos ab 17. Juni 2011 Panos Beglitis | Ministerin für Bildung, Lebenslanges Lernen und Religion: Anna Diamantopoulou | Minister für Arbeit und Soziale Sicherheit: Andreas Loverdos ab 7. September 2010: Louka Katseli ab 17. Juni 2011 Giorgos Koutroumanis | Ministerin für Gesundheit und Soziales: Mariliza Xenogiannakopoulou ab 7. September 2010: Andreas Loverdos | Ministerin für Ländliche Entwicklung und Ernährung: Katerina Batzeli ab 7. September 2010: Konstantinos Skandalidis | Ministerin für Justiz, Transparenz und Menschenrechte: Charis Kastanidis ab 17. Juni 2011 Miltiadis Papaioannou | Minister für Bürgerschutz: Michalis Chrysochoidis ab 7. September 2010: Christos Papoutsis | Kulturminister und Tourismusminister: Pavlos Geroulanos | Minister für Infrastruktur und Verkehr: Dimitris Reppas ab 17. Juni 2011 Giannis Ragousis | Minister/in für Umwelt, Energie und Klimawandel: Tina Birbili ab 17. Juni 2011 Giorgos Papakonstantinou | Staatsminister/in: Charis Pamboukis ab 17. Juni 2011 Ilias Mosialos | Regierungssprecher: Giorgos Petalotis ab 17. Juni 2011 Ilias Mosialos
Antikes Griechenland
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