ART

 

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Daimachos (griech. Δηιμάχος) war ein antiker griechischer Geschichtsschreiber und Diplomat im 3. Jahrhundert v. Chr. ↑ Pausanias 6, 8, 5.
↑ Siegerliste bei der Foundation of the Hellenic World


Daimachos stammte, wie ein anderer gleichnamiger Geschichtsschreiber, aus Plataiai. Er stand in Diensten des Seleukiden Antiochos I. und fungierte als Nachfolger des Megasthenes als seleukidischer Gesandter am Hof des indischen Mauryakönigs Amitrochates in Pataliputra, wie Strabon berichtet:

„Beide Männer wurden als Botschafter nach Palimbothra (Pataliputra) entsandt: Megasthenes zu Sandrokottos (Chandragupta Maurya), Daimachos zu Amitrochates (Bindusara Maurya), dessen Sohn.“[1]

Über diese Zeit verfasste Daimachos ein heute verlorenes Geschichtswerk mit dem Titel Indiká. Daimachos scheint darin gegen andere Autoren polemisiert zu haben, doch wurde seine Glaubwürdigkeit schon in der Antike als sehr gering eingeschätzt. Strabon etwa bestritt nicht nur die Angaben in Daimachos' Indiká, er kam auch an der selben Stelle wie in obigem Zitat zu einem vernichtend zu nennenden Urteil über beide genannten Autoren:

„Allgemein gesagt waren die Männer, die bisher über indische Angelegenheiten geschrieben haben, eine Reihe von Lügnern. Daimachos nimmt den ersten Platz in dieser Liste ein, den nächsten Megasthenes, während Onesikritos und Nearchos, mit anderen der gleichen Art, es schaffen ein paar wenige Worte [der Wahrheit] zu stammeln. Davon wurden wir immer überzeugter, als wir die Geschichte Alexanders schrieben. Absolut kein Glaube kann Daimachos und Megasthenes geschenkt werden. Diese prägten die Fabeln von Menschen mit Ohren, groß genug um darin zu schlafen, von Menschen ohne Mündern, ohne Nasen, mit nur einem Auge, mit Spinnenfüßen, und mit zurückgebogenen Fingergliedern. Diese waren es, die Homers Fabeln über die Schlachten zwischen Kranichen und Pygmäen erneuerten, und behaupteten, letztere seien drei Spannen hoch. Diese waren es, die von nach Gold grabenden Ameisen berichteten, von Panen mit keilförmigen Köpfen, von Schlangen, die Ochsen und Hirsche verschlingen, mit Hörnern und im Ganzen; um sich währenddessen, wie Eratosthenes beobachtet hat, gegenseitig der Falschheit zu beschuldigen.“ [2]

Die wenigen Fragmente des Geschichtswerks des hier behandelten Daimachos sind gesammelt in: Die Fragmente der griechischen Historiker (Nr. 716).
Anmerkungen

↑ Deutsche modifizierte Übersetzung nach englischer Übersetzung von Strabon 2, 1, 9, vgl. engl. Übersetzung
↑ Deutsch nach englischer Übersetzung von Strabon 2, 1, 9, vgl. engl. Übersetzung

Literatur

Otto Lendle: Einführung in die griechische Geschichtsschreibung: von Hekataios bis Zosimos. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-10122-7, S. 273.
Klaus Meister: Die griechische Geschichtsschreibung. Kohlhammer, Stuttgart 1990, ISBN 3-17-010264-8, S. 142.



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