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Alexandros der Lynkeste (Ἀλέξανδρος; lat. Alexander; † 330 v. Chr.), war ein makedonischer Adliger und Feldherr Alexanders des Großen. Er war ein Sohn des Fürsten Aëropos von Lynkestis. Unter seinen Vorfahren befanden sich einige makedonische Könige, die den Thron gegen die legitime Königsfamilie der Argeaden usurpiert hatten.
Nach der Ermordung König Philipps II. von Makedonien durch Pausanias (336 v. Chr.) suchte Alexander der Große sich rasch und rücksichtslos gegen alle anderen Prätendenten den Thron zu sichern und ließ viele Rivalen beseitigen. So wurden auch Heromenes und Arrhabaios, die beiden Brüder des Alexandros von Lynkestis, am Tag der Leichenfeier wegen ihrer angeblichen Beteiligung an der Tötung Philipps hingerichtet. Alexandros von Lynkestis selbst wurde noch am Leben gelassen, da er sofort Alexander den Großen als neuen König anerkannt hatte. Ein Neffe floh an den Hof des persischen Großkönigs nach Persepolis.[1] Vom neuen König wurde er zum Militärstatthalter (strategos) von Thrakien ernannt und führte 335 v. Chr. ein thrakisches Aufgebot zur Belagerung von Theben heran.[2]
Auf dem Asienfeldzug übernahm Alexandros von Lynkestis nach der Schlacht am Granikos 334 v. Chr. von Kalas das Kommando über die thessalische Reiterei. Während der folgenden Belagerung von Halikarnassos fing der Feldherr Parmenion eine Korrespondenz des persischen Großkönigs Dareios III. an Alexandros ab, die eine Verschwörung zum Mord an Alexander den Großen aufdeckte. Alexandros von Lynkestis wurden darin 1.000 Talente sowie das makedonische Königtum vom Großkönig als Lohn zugesichert. Er wurde in Haft genommen, aber nicht hingerichtet, vermutlich aus Rücksichtnahme zu Antipater, der sein Schwiegervater war. Erst im Zuge des Prozesses gegen Philotas 330 v. Chr. wurde Alexandros' Fall wieder aktuell. Damals sah Alexander der Große wieder seine Herrschaft durch ein vermutetes Komplott in seiner engsten Umgebung in Gefahr. Er ließ viele tatsächlich oder vermeintlich Schuldige hinrichten, so auch Alexandros von Lynkestis, vielleicht weil dieser als potentieller Prätendent bedrohlich erschien.[3]
Literatur
Siegfried Lauffer: Alexander der Große. 3. Auflage München 1993, S. 39 und 119f.
Weblinks
Alexander der Lynkeste bei genealogie-mittelalter.de (Hellenismus)
Julius Kaerst: Alexandros 12). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 1435.
Anmerkungen
↑ Arrian, Anabasis 1, 25, 1; Diodor 17, 2, 1; dazu S. Lauffer, 1993, S. 39.
↑ Arrian, Anabasis 1, 25, 2 und 1, 7, 6.
↑ Curtius Rufus 7, 1, 5-9; Diodor 17, 80, 2; dazu S. Lauffer, 1993, S. 119f.
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