.
2) Vornehmer Athener‚ Vetter (ἀνεψιός) des Andokides (Andoc. I 47), ward wie dieser in den Hermokopidenprozeß verwickelt und auf die Anzeige des Diokleides ins Gefängnis geworfen, aus dem er aber durch das Geständnis des Andokides wieder freikam (I 68). Bei der Aufzählung der von Diokleides angezeigten Verschworenen führt er in den Hss. den Beinamen ὁ ὀρχησάμενος ‚der Tänzer‘ (Andoc, I 47), allein in der Aldina, die zuweilen gute Lesarten überliefert (Blaß in der Ausgabe des Andoc. praef. p. V), steht am Rande statt des Schlußsigmas ein υ, woraus Köpke Emend. Andocideae, Progr. Guben 1869, 23 und Rosenberg N. Jahrb. 1874, 34l geschlossen haben, daß das Wort verderbt sei und der Name des Vaters darin stecke. Doch hat Ad. Wilhelm Philol. LX (1901) 485 auf eine Reihe ähnlich gebildeter Eigennamen hingewiesen, so daß die Frage, ob ὀρχησάμενος bzw. –ου als Beiname oder Vatersname aufzufassen ist, offen bleiben muß. Vgl. Kirchner Prosop. Att. 15007.
[Thomas Lenschau.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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