Pagras. Der wohl dem 4. Jhdt. n. Chr. angehörende antiochenische Lokalhistoriker Pausanias von Damaskos (FHG IV 469, 4 = Malal. 198 [2317] Dind.) berichtet von Seleukos Nikator: ἐκέλευσε ... καὶ τοὺς μῆνας τῆς Συρίας κατὰ Μακδόνας καλεῖσθαι, διότι εὗρεν ἐν τῇ αὐτῇ χώρᾳ γίγαντας οἰκήσαντας• ἀπὸ γὰρ δύο μιλίων τῆς πόλεως Ἀντιοχείας ἐστὶ τόπος, ἔχων σώματα ἀνθρώπων ἀπολιθωθέντων κατὰ ἀγανάκτησιν θεοῦ, οὕστινας ἕως τῆς νῦν καλοῦσι γίγαντας• ὡσαύτως δὲ καὶ Παγράν τινα οὕτω καλούμενον γίγαντα ἐν τῇ αὐτῇ οἰκοῦντα γῇ κεραυνωθῆναι ὑπὸ πυρός, ὡς δῆλον ὅτι οἱ Ἀντιοχεῖς τῆς Συρίας ἐν τῇ γῇ οἰκοῦσι τῶν γιγάντων. Daß P. der Eponym des befestigten Platzes Πάργαι vor Antiocheia (Strab. XVI 751) ist, hat Mayer 243 gesehen. Auch auf der anderen Seite der Issosbucht lag eine gleichnamige Örtlichkeit: Aristot. de vent. 1: Βορρᾶς• οὗτος ἐν μὲν Μαλλῷ Παγρεύς. πνεῖ γὰρ ἀπὸ κρημνῶν μεγάλων καὶ ὀρῶν διπλῶν παρ’ ἄλληλα κειμένων, ἅ καλεῖται Παγρικά, d. h. die Berge hießen nach einem Orte Παγραί Παγρικά und der aus dieser Richtung wehende Wind Παργεύς. Der Gigant P. kann also weder als Winddämon (Hoefer a. O.) aufgefaßt, noch als ,Eis‘dämon (Mayer 243, zu πάγος) etymologisiert werden, da der Orts- und darum auch der Dämonenname nur aus einer orientalischen Sprache deutbar sind. Der Religionskreis ist bekannt. Denn auf dem Κάσιον ὄρος südlich Seleukeia am Orontes ist der Kampf des Baal – Zaphon mit der Schlange Liwjatan lokalisiert, von dem ein Ras-Schamra-Text und, nur mit Übertragung auf Jahwe, Jesaja übereinstimmend berichten (Belege bei Gerhard Seippel Der Typhonmythos, Diss. Greifsw. 1939, 20). In diesen Zusammenhang muß der ganze obige Pausaniasbericht sowie der Name des P. eingeordnet werden.
Literatur: Johannes Victorinus Pingel De Gigantibus fabularum Graecarum (Disp. Hauniae 1864) 67, Maximilian Mayer Giganten u. Titanen (Berl. 1887) 219. 243. Preller-Robert Griech. Myth. 745, 1. Hoefer Myth. Lex. s. Pagras.
[v. Blumenthal.]
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