ART

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Mystagogos (Μυσταγωγός), der Mystenführer, der die Mysten führt, d. h. sie zur Einweihung bringt. In Eleusis wurde er nur aus den Eumolpiden und Keryken gewählt. Es wird kaum Mysterien ohne einen M. oder eine Mystagogin gegeben haben. Man hat diese Beamten auf manchen Monumenten erkennen wollen, namentlich auch auf eleusinischen. H. L. Pringsheim Archaeol. Beitr. z. Gesch. d. eleusin. Kults, Bonn. Diss. Münch. 1905, 22. 80. 83.[1] Eine bakchische Mystagogin, die das Haupt des sich verneigenden Mysten hält, ist wahrscheinlich dargestellt auf einem Campanarelief aus Tusculum (nach dem Exemplar im Louvre abgebildet bei F. Cumont Die oriental. Rel. im röm. Heidentum³ 1931 Taf. VIII 4 und Amer. Journ. of Archeol. XXXVII 1933 pl. XXXII 2). Wie das Wort Mysterion wird dann auch das Wort M. ganz allgemein gebraucht; es bedeutet die Einführung auch in manches profane Geheimnis, nicht anders also wie Geheimnis in der deutschen Sprache. So wird z. B. der Fremdenführer auch M. genannt. Vgl. das schöne Wort Menanders FCA III 550

ἅπαντι δαίμων ἀνδρὶ συμπαρίσταται
εὐθὺς γενομένῳ, μυσταγωγὸς τοῦ βίου
ἀγαθός.

Siehe unten Mysterien I.
[O. Kern.]

Heinz Pringsheim, Archäologische Beiträge zur Geschichte des eleusinischen Kults, Dissertation, München 1905.

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