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8) M. II., König von Pontos, folgte um 250 v. Chr. seinem Vater Ariobarzanes als Kind (παιδός): Memn. 24 (FHG ΙΙΙ 538). Beloch 216. Ed. Meyer 46. Reinach Trois royaumes 164. Sein Vater war in einen Krieg mit den Galatern verwickelt worden, und diese fielen nun in Pontos ein und verwüsteten das Land. Als die Herakleoten nach Amisos Getreide schickten, wandten sich die Kelten gegen Herakleia: Memn. a. O. Ed. Meyer 46. Staehelin 16f. – Um 245 v. Chr. vermählte Seleukos II. dem M. seine Schwester Laodike, die ihm Phrygien als Mitgift (s. darüber unten) brachte: Euseb. I 251 Sch. (Eusebius Werke V 118). Iustin. XXXVIII 5, 3; Seleukos wurde dazu durch seinen Krieg mit Ptolemaios III. und die Zwistigkeiten mit seinem Bruder Antiochos Hierax veranlaßt: Staehelin o. Bd XII S. 705 Nr. 14; u. Bd. II A S. 1235ff. Beloch IV 1², 677ff. In dem um 240 ausbrechenden Bruderkriege zwischen Seleukos und Antiochos stellte sich M. auf die Seite des Antiochos, weil ihm eine Schwächung der seleukidischen Macht erwünscht sein mußte. Er kam dem Antiochos mit einem Söldnerheer (vor allem Kelten) zu Hilfe, und Seleukos wurde bei Ankyra völlig geschlagen: Euseb. a. O. Trog. prol. 27. Polyain. VIII 61. Vgl. Iustin. XXVII 2, 11. XLI [2161] 4, 7. Phylarch. FGrHist 81 F 30. Plut. de frat. am. 18 (p. 489 a). Polyain. IV 9, 6: nach 240 v. Chr. (Beloch IV 1², 680: etwa 234). Über die Frage, ob die Galater sich freiwillig oder gezwungen westlich des Halys (im ödesten Strich Kleinasiens: Humann u. Puchstein Reisen i. Kl.-Asien u. Nordsyrien 50) niedergelassen haben, ob schon vor 270 oder erst nach dem Siege Attalos’ I. (um 230), vgl. Staehelin 39ff. Bürchner o. Bd. VII S. 525ff. und Brandis 536ff. Ihr Auftreten in allen Kämpfen seit etwa 280 spricht für Staehelins Ansicht (vor 270). Es ist möglich, daß die Galater um Ankyra den pontischen Königen untertänig waren, aber aus der Erwerbung Phrygiens durch M. kann man dies nicht schließen, wie Ed. Meyer 49 wollte. Überhaupt geht aus der Nachricht bei Euseb. I 251, daß Antiochos Hierax bereits um 238 Steuern in Phrygien eintrieb, hervor, daß die Überlassung Phrygiens an M. nur nominell gewesen war (Staehelin 40), oder man muß mit Niebuhr Kl. Schr. I 262 annehmen, daß M. seine Tochter Laodike (o. Bd. XII S. 706f. Nr. 17) schon als Kind dem Antiochos verlobte und ihr Großphrygien als Mitgift bestimmte. Aber auch diese Vermutung hat zur Voraussetzung, daß Phrygien faktisch damals niemandem gehörte und daher von den Herrschern als billiges Austauschobjekt benutzt wurde. – Nach dem Tode des Antiochos Hierax vermählte M. von seinen zwei Töchtern, die beide Laodike hießen (vgl. Staehelin o. Bd. XII S. 705ff.), die eine mit Antiochos III, die andere mit Achaios, dem Herrn Kleinasiens: Polyb. V 43, 1-4. 74, 5. VIII 21, 7. 20, 11: 222/21. Gegen Belochs Behauptung, daß Achaios mit einer Tochter des Antiochos Hierax vermählt gewesen sei (IV 2², 203), vgl. Bouché-Leclerq Hist. des Seleuc. 568. – Nach dem großen Erdbeben, das Rhodos zerstörte, leistete auch M. Hilfe: Polyb. V 90, 1. – Im J. 220 griff er Sinope an. Doch gelang es der Stadt mit Unterstützung der Rhodier, den Angriff abzuwehren: Polyb. IV 56. Weiter hören wir von M. nichts.
[Geyer.]

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