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Meninx (Μήνιγξ, daneben die Varianten Menix und Menax; Ethnikon Μηνίγγιος; vgl. Steph. Byz. s. Meningitanus nach einer, auf etwa 104–106 zu datierenden Inschrift, CIL VIII 22, 785), die heutige Insel Dscherba oder Dschirba, ein Name, den sie schon im Altertum führte (Aur. Vict. Epit. 31. Itin. marit. p. 518), wahrscheinlich nach ihrer Hauptstadt Girba; vgl. o. Bd. VII S. 1369 in der kleinen Syrte gegenüber von Africa propria. Die Deutung des Namens ist unsicher; Tissot Géogr. comp, de l’Afrique I 198 sieht ihn für berberisch an. Sie wurde von Eratosthenes (Plin. V 41) λωτοφαγῖτις benannt und ist identisch mit der von Skylax § 116 (GGM I 86) allein erwähnten Insel Βραχείων (o. Bd. III S. 803), [860] was nicht mit Mannert X 2, 144 zu streichen oder mit anderen in Ταριχειῶν zu ändern ist. Ihre Länge wird von Plin. V 41 auf 25 mp., ihre Breite auf 22 mp. angegeben (= Agath. 22 in GGM II 483. Strab. XVII 844). Sie galt als sehr fruchtbar (vgl. Tissot) und reich an Purpurmuscheln (Plin. IX 60). Die Insel wird oft erwähnt (Polyb. I 39. Strab. III 157. Ptolem. VIII 14, 13. Mela II 7. Stadiasm. m. m. § 103. 104. 112. 124), da sie als einer der Sitze der Lotophagen galt, und das Lotos genannte Gewächs auf ihr heimisch sein sollte. Ihre Entfernung vom Festlande wird verschieden angegeben (Plin. V 41 auf 1500 Schritt, Stadiasm. m. m. § 103 auf 8 Stadien, Skyl. § 110 nur 3 Stadien). Die Verschiedenheit mag sich aus der wechselnden Gestaltung der Ufer (Agath. b. c. μεγάλαι δ’ εἰσὶ περὶ αὐτὴν παλίρροιαι) erklären. – In der Geschichte wird die Insel selten erwähnt. Marius landet auf ihr bei seiner Flucht nach Afrika (Plut. Mar. 40). Sie war die Heimat der Kaiser Vibius Gallus (251–253) und Volusenus (Aur. Vict. Epit c. 31). Als Städte werden auf ihr genannt Plin. V 41 Meninx ab Africae latere et Thoar (var. Troar, Troiar) ab altero. M. nach Tissot im Südosten der Insel = Henchir el Kantara, Troar an der Nordküste = Henchir Borgo. Ptolem. IV 3, 12 (p. 661 M.) nennt die Städte Girba und M. Die Tab. Peut. führt die Orte Girba, Tipasa, Haribus, Uchium auf. Von Tissot wird Tipasa = Houmt Adjin im Südwesten, Hares (von Haribus) = Kelela, Uchium = M. im Südosten (= Henchir el Kantara) gesetzt. – Über die jetzige Insel Girba vgl. die Literatur bei Müller zu Skyl. (GGM I 87) und vor allem Tissot Géogr. comp. I 190ff.
[Schwabe.†]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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