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Mazonomon, Mazonomon, griech. μαζονόμον (aus μάζα ,Gerstenbrot‘ und νέμειν ,verteilen‘), ursprünglich eine Platte, um Gerstenbrot zu reichen, dann allgemein Anrichtplatte. Neben der Form μαζονόμον begegnen im Griechischen auch die Formen μαζονόμιον und μαζονομεῖον. Im Lateinischen finden sich der Ablativ mazonomo (Varro r. r. III 4, 3. Horat. sat. II 8, 86) und der Genetiv mazonomi (Nemes. auc. 17); einzig der Commentator Cruquianus gebraucht (zur angeführten Horazstelle) die – nicht gerade sehr wahrscheinliche – Nominativform mazonomus. Die Etymologie des Wortes gibt Poll. VI 87 μαζονόμια ... πίνακεσ, ἐφ’ ὧν αἱ μάζαι διενέμοντο; Athen. IV 149 a tut Erwähnung der μαζονόμων ἀπὸ τῆς χρείας εἰληφότων τὴν ἐπωνυμίαν; nach dem Etym. M. war μαζονομεῖον ein ἀγγεῖον, ἐν ᾧ ἡ μάζα φυρᾶται. Durchweg erklären die Lexikographen das μ. als eine Art Teller (πίναξ), der in der Regel aus Holz gefertigt und etwas vertieft war (κοῖλος; κανοῦν beim Etym. M. bezeichnet wohl dasselbe [oder heißt es ,aus Rohr geflochten‘?]); öfters wird die Größe des Geschirres hervorgehoben. – Im Zusammenhang lauten die bisher angezogenen Lexikastellen: Poll. VI 87 μαζονόμια δὲ κοῖλοι μεγάλοι πίνακεσ, ἐφ’ ὧν αἱ μάζαι διενέμοντο• ξύλινοι δὲ ἦσαν; Hesych. μαζονομεῖον (μαζονόμενον cod.)• κύκλον ἣ ξύλινον πίνακα; Photius μαζονομεῖα • οἱ μεγάλοι καὶ κοῖλοι πίνακες; Etym. M. μαζονομεῖον• ἀγγεῖον, ἐν ᾧ ἡ μάζα φυρᾶται• ἣ ξύλινον πινάκιον καὶ κανοῦν. Gelegentlich wurden die μ. auch aus edlerem Stoffe gefertigt. So ist Athen. IV 149 a die Rede von (φυστὴ μάζα ἐπὶ χαλκῶν κανῶν τῶν παρά τισι καλουμένων μαζονόμων; V 197 f und 202 e berichtet er (bzw. sein Gewährsmann Kallixenos von Rhodos) von 120 und 50 goldnen μ. des Ptolemaios Philadelphos; der milesische Branchidentempel erhielt 246 v. Chr. (o. Bd. III S. 812) ein μαζονόμον χρυσοῦν, ὁλκὴ δραχμαὶ χίλιαι ὀγδοήκοντα ὀκτώ (CIG II 2852, 50. Syll.1 170). – Die römischen Erwähnungen des m. sagen nichts über den Stoff des Geschirres. In den Fällen, wo es zum Auftragen von allerlei erlesenen Gerichten, besonders Geflügel, diente (Varro r. r. III 4, 3. Horat. sat. II 8, 6. Nemes. auc. 17), war es wie das Tafelgeschirr des vornehmen römischen Haushalts der späteren Zeit [7] überhaupt (Blümner Röm. Privataltert. 392) gewiß aus Silber gefertigt. – Ähnliches, vielleicht sogar gleiches Geschirr sind Catinus und lanx. – E. Pottier Daremberg-Saglio III 1662 gibt unter m. das Bild eines Sklaven mit großer runder (oder ovaler?) Anrichtplatte, die nach der Verzierung der Außenseite zu schließen wohl aus einem Metall gefertigt war. Ebenda I 972 ist die Platte jedoch von Saglio als catinus abgebildet. Ähnlich könnten die o. Bd. XII S. 696 als lances gedeuteten Platten eines Sarkophagreliefs (Schreiber Kulturhistor. Bilderatlas Taf. LXXVII 6) auch als m. in Anspruch genommen werden. – Das Aristophanesfragment 417 K σκαφίδας, μάκτρας, Μοσσυνικὰ μαζονομεῖα wird auch durch Hesych nicht verständlich, wo es heißt Μοσσυνικὰ μαζονομεῖα• Ποντικὰ ὁ Δίδυμος ἤκουεν• οἱ γὰρ Μοσσύνοικοι ἐν Πόντῳ εἰσί• λέγει δὲ τοὺς ξυλίνους πίνακας.
[Schroff.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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