.
Lysinomos (Λυσίνομος), Sohn des Elektryon und der Anaxo, Apollod. II 52, wo auch seine zehn (neun) Geschwister aufgezählt sind.
Manches deutet darauf hin, daß dieser L. eine alte Sagenfigur war, über den es eine uns verlorene Überlieferung gab. Einmal ist der Stammbaum, in dem er vorkommt, an sich alt; es tritt in ihm L.s Schwester Alkmene auf, die sicherlich echte Sagenfigur ist. Weiter ist sein Vater Elektryon der Onkel seiner Mutter Anaxo, Apollod. II 50; Nichtenheiraten aber, die bei Apollodoros nicht selten und schon Hom. Od. VII 66 vorkommen, finden sich schwerlich in bloß fingierten Genealogien, sondern haben wohl einen Hintergrund [welchen?] in der Überlieferung. Schließlich ist der Name L. auffällig. Man tauft sein Kind nicht ‚Gesetzauflöser‘, ‚Rechtsverdreher‘; solche Namen finden sich, wie bei Polyneikes, wohl nur dann, wenn der Träger in der Sage eine besonders schlimme Rolle spielt.
[Lamer.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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