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Kopreus wird Hom. Il. XV 639 als der viel schlechtere Vater des Periphetes und als der Herold genannt, den Eurystheus zu Herakles schickte (s. o. [1364] Bd. VI S. 1354. Suppl. III S. 1020). Die Stelle setzt eine reichere Überlieferung voraus; Schol. AB (die diese Überlieferung nicht gekannt zu haben brauchen) geben richtig an, daß die Furcht des Eurystheus der Grund war, weshalb er nicht direkt mit dem Helden verkehrte (vgl. auch Apollod. II 76). Wie der die Verachtung ausdrückende Name zeigt, der kaum etwas mit der Reinigung des Augiasstalles zu tun hat, ist K. die Erfindung eines Heraklesdichters. Daß er der Sohn des Eleers Pelops gewesen sei, geben Apollodoros und Schol. T zu Hom. Il. XV 639 an; ersterer läßt ihn den Iphitos erschlagen (o. Bd. IX S. 2029) und von Eurystheus gereinigt werden. Wieweit das der alten Sage angehört, läßt sich nicht sagen; den Pelops nicht für den Tantalossohn, sondern für einen gleichnamigen Nachkommen zu erklären (wegen des Verhältnisses der Generationen), liegt kein ausreichender Grund vor (Thrämer Pergamos 64). Euripides läßt ihn zu Anfang der Herakliden in Athen auftreten, um im Auftrage seines Herrn die Herakleskinder vom Altar wegzuziehen; das ist weitergesponnen bei Philostr. vit. Soph. II 1, 8: hier wird die Sitte der attischen Epheben, schwarze Chlamydes zu tragen, aus der Trauer um den wegen seiner Gewalttat gegen die Herakliden von den Athenern erschlagenen K. hergeleitet.
Verschieden von ihm ist, wenn auch vielleicht nach ihm bekannt, der Sohn des Haliartos, der das ihm von Poseidon gegebene Roß Arion (o. Bd II S. 621) dem Herakles schenkt. Schol. AB (T) Il. XXIII 346 (kurz auch Schol. T XV 639).
Der in der Eponymenliste von Teos CIG II 3064 genannte K., zu dessen πύργος (d. h. Demos) der Archon Metrodoros gehört, ist kein Heros (so Höfer Myth. Lex. II 1284), sondern ein Mensch (s. Böckh 651f.).
Stoll Myth. Lex. II 1284. Gruppe Griech. Myth. 473.
[W. Kroll.]
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