170) M. Iunius Silanus. Ein Dekret von Priene ehrt einen Mann, der Gesandtschaften zu verschiedenen in Asien tätigen römischen Beamten übernommen hatte, darunter auch zu Μᾶρκον Σιλανὸν Μυρένα⟨ν⟩ ταμίαν, offenbar Quaestor des L. Licinius Murena, der Asien 670 = 84 bis 673 = 81 verwaltete (Inschr. v. Priene 121, 40, vgl. 551). Ein ähnliches Dekret von Mylasa gilt einem Iatrokles, der als Gesandter [πρὸς] Μάρκον Ἰούνιον Δ[ρ]κ όμου υἱὸν Σιλανόν, στρατηγόν, πάτρωνα τῆς πόλεως, διαβαίνοντα ε[ἰς τὴν] Ἀσίαν, ἐξῆλθεν καὶ ἔπεισεν ἐλθεῖν εἰς τὴν πόλιν ἡμῶν τὸν ἄνδρα καὶ ἐποίησεν εὐεργε[τικώ]τερον διατεθήναι πρὸς τὸν σύμπαντα δῆμον, αὐτόπτην γενόμενοντῆς σπουδῆς τῶν πολιτῶν τῆς εἰς αὐτόν τε καὶ τὸν Ῥωμαίων δῆμον (Le Bas-Waddington 409, 15ff.; vgl. S. 122f. 671). Es ist der als Proconsul bezeichnete Silanus, der 678 = 76 mit seinem Gefolge eine Himmelserscheinung beobachtete (Plin. n. h. II 100) und der ein Gemälde des Nikias aus Asien nach Rom brachte, das später Augustus in die Curie übertrug (ebd. XXXV 131, vgl. 27). Er war als Statthalter von Asien der unmittelbare Vorgänger des M. (Iunius?) Iuncus, der ebenso einerseits als στρατηγός = Praetor, anderseits als Proconsul bezeichnet wird, und dessen Vater ebenso wie der seinige für die pergamenische Ehreninschrift (Inschr. v. Pergam. II 408) in Frage kommen kann. Die Beziehungen zu Mylasa, die bereits beim Eintreffen des Silanus in Asien bestanden, erklären sich leicht daraus, daß er schon als Quaestor in derselben Provinz gewesen war. Sein Sohn ist vielleicht Nr. 172.
[Münzer.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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