ART

365) C. Iulius Montanus wird in folgender (bereits von Cyriacus abgeschriebenen, aber nicht mehr erhaltenen) Inschrift aus dem Gebiet von Capena (CIL XI 3884) genannt: C. Iulio C. f. Cla(udio) Montano, tr(ibuno) mil(itum) leg(ionis) V. Macedonicae, praef(ecto) fabr(um), Xvir(o) stlitibus iudicand(is), quaestori destinato, Iulia C. f. Nobilis patri. Nach der Bekleidung des Militärtribunates in der legio V. Macedonica, die in Moesien lag (Filow Klio Beih. VI 6f.), war I. praefectus fabrum; dies läßt vermuten, daß er aus dem Ritterstande hervorging (vgl. Mommsen St. R. II 98. Kornemann o. Bd. VI 1922f.); vor dem Decemvirat hätte er dann den latus clavus erhalten. Vielleicht war er ein Sohn des Dichters Iulius Montanus (Nr. 364). Wie Hirschfeld (zu CIL XI 3884) sehr ansprechend vermutet, ist er jener Iulius Montanus, von dessen unglücklichem Geschick Tacitus (ann. XIII 25), Dio (LXI 9, 3. 4) und Sueton (Nero 26, 2: doch ohne Nennung des Namens) berichten. Tacitus erzählt zum J. 56 n. Chr.: Iulius. . Montanus . senatorii ordinis, sed qui nondum honorem capessisset (Sueton: a quodam laticlavio, Dio ungenau: βουλευτής), congressus forte per tenebras cum principe, quia vi attemplantem acriter reppulerat (dagegen Dio: ἀγανακτήσς ὑπὲρ τῆς γυναικὸς, Sueton: cuius uxorem (Nero) adtrectaverat), deinde adgnitum oraverat, quasi exprobrasset, mori adactus est (Dio: καὶ ἔπαθεν ἄν ἐπὶ τούτῳ δεινὸν οὐδέν – ὁ γὰρ Νέρων ἐκ συντυχίας ἄλλως ὑβρίσθαι νομίσας οὐδεμίαν ὀργὴν ἐποιεῖτο – εἰ μὴ ἐπέστειλεν αὐτῷ συγγνώμην αἰτούμενος cet., darin liegt wohl ein Widerspruch gegen die von Dio selbst gegebene Motivierung der Begebenheit). Nach Neros Untergang wird ihm seine inzwischen herangewachsene Tochter im ager Capenas, wo die Familie vermutlich begütert war, die Grabschrift gesetzt haben (vgl. Bormann z. Inschr.). C. Iulius C. f. Fab(ia) Montanus (CIL VI 6878) hat mit ihm nichts zu tun.
[Groag.]

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