237) Iulius Florus gehörte zur cohors (Hor. ep. I 3,8) amicorum (Hor. ep. II 2, 1. Porphyr, zu Hor. I 3, 6) des späteren Kaisers Tiberius und zu dessen comites (Porphyr.) während seines Zuges durch Macedonia (vgl. Dio LIV 9, 6. Suet. Tib. 14, 3) nach Asia (vgl. Hor. ep. I 3, 3-5) und Armenien, wo Tigranes an Stelle des Artaxias im J. 20 v. Chr. eingesetzt wurde. Unter den Freunden und Begleitern des jungen Prinzen befanden sich eine Reihe von Literaten. Auch I. war Dichter. Porphyr. a. a. O. bezeichnet ihn als saturarum scriptor, der aber nur eine Blütenlese aus den Satiren des Ennius, Lucilius und Varro veranstaltet habe; darauf zielen wohl die Worte Hor. I 3, 21 quae circumvolitas agilis thyma? Der Dichter rühmt seine Begabung (v. 21f.) non tibi parvum ingenium non incultum est et turpiter hirtum. Er hatte sich anfangs als Gerichtsredner und Rechtskonsulent betätigt, war aber dann Liederdichter geworden (v. 23–25). An ihn sind die zwei zitierten Briefe gerichtet. Aus I 3, 30-36 erfahren wir auch, daß er mit einem anderen Begleiter des Tiberius, mit Munatius befreundet, aber eine Zeitlang entzweit war.
[Stein.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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