Impluvium wird die rechtwinklige Vertiefung genannt, die sich im Fußboden des Atriums (s. den Art. Atrium) genau unter der Dachöffnung, dem Compluvium, befindet. Sie dient als Sammelbecken für das Regenwasser. Ihr Ursprung ist italisch; das offene Dach des ,umbrischen‘ Hauses führte zur Anordnung eines Regenbeckens. Über die Entstehung des offenen Daches s. den Art. Römisches Haus und Festgabe für Blümner 1914, 210ff. Das I., im Atriumhaus des 2. Jhdts. v. Chr. noch einfach, wird in reichen Häusern und den Säulenatrien des 1. Jhdts. und der Kaiserzeit zu einem prächtigen Marmorbecken aus Marmor und Mosaik, mit Wasserkünsten, Springbrunnen und Brunnenfiguren. Die Einrichtung wird also zum Schmuck und Luxus. Als solche verbreitet sie sich über die hellenistische Welt, unabhängig vom italischen Atrium, in den Peristylien vornehmer Häuser. Im spätantiken Haus Nord-Afrikas dienen als I. seichte Vertiefungen ohne stehende Wasserfläche; das wertvolle Wasser fließt sofort in tiefe Zisternen ab. Mon. Piot III 185ff. Taf. XX.
[Fiechter.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Antikes Griechenland
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