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Iader (so Lukan. IV 405. Itin. Aug. p. 272. 496. 497. Mela II 57. Plin. n. h. III 140. 141. 152. Ptolem. Geogr. [viele Hss.] II 16, 3. CIL III 2925ψ; Iadera Ἰαδειρα, Ἰάδερα einige Hss. des Ptolem. Geogr. a. a. O. Tab. Peut. Geogr. Rav. p. 381 [doch Iader p. 210]; τὰ Διάδωρα Const. Porph. c. 29). Der Name Iader ist vielleicht indeclinabile, da es nicht nur auf den Inschriften oft (CIL III p. 374), sondern auch Plin. n. h. III 141 in den Casus obliqui Iader heißt. Das Ethnikon ist Ἰαδασῖνος CIG 7837 c, Iadestinus Hist. bell. Alex. 42 (vgl. Veget. 151, 18), Iadestinus CIL III 2919. D. VII test. 2. 7. VIII test. 3. 4. 7. Mannert (VII 331) und andere glaubten, sich auf Tab. Peut. stützend, Z. sei das heutige Zara Vecchia, doch ist die Tabula hier unvollständig (vgl. Geogr. Rav. p. 207ff. und p. 379ff.). Nach den Distanzen des Itin. Ant. p. 272 (von Salona nach I. 99 römische Meilen) und Plin. n. h. III 141 (Salona colonia ab Iader CXII) und III 140 (I.–XLIII ostium Titii) ist I. das heutige Zara. Das beweisen auch die hier gefundenen Inschriften durch ihre Zahl und dadurch, daß sie den Namen I. (CIL III 2919. 2925) oder colonia (CIL III 2907. 2909. 2925. 2932) aufweisen. Nach Hirtius a. a. O. sind die Einwohner von I. an Caesars Seite in seinem Kampfe gegen Pompeius gewesen und haben tapfer gekämpft; während Caesar in Ägypten weilte, konnte sein Quaestor Quintus Cornificius sich gegen Octavius, dank den Schiffen von I., halten. I. ist von Augustus zur Kolonie errichtet worden (CIL III 2907. 13 264 Augustus parens coloniae). Es gehörte Liburnien und gerichtlich zum Conventus Scardonitanus (Plin. n. h. III 141). Die Tribus ist die Sergia. Die Inschriften nennen decuriones, ordo, plebs, duoviri, quinquennales, aediles, pontifices, seviri, augustales. Nach Augustus’ illyrischem Kriege (35–33 v. Chr.) hat sich I. sicher eines raschen Aufblühens, wie auch die übrigen dalmatischen Küstenstädte, erfreut.- I. wurde der Vermittler der römischen Kultur für das Binnenland. Der Wein- und Ölhandel war besonders entwickelt. Die Funde und Gräberbeigaben sind Zeugen des Wohlstandes der Einwohner. Im 1. Jhdt. siedelten nach I. viele Veteranen aus Legionen, die in Norddalmatien lagerten, und viele griechische und orientalische Kaufleute. Kaiser Augustus errichtete auf eigene Kosten Stadtmauern und Stadttürme (CIL III 2907. 13 264.) Die Stadttürme wurden später von einem Privatmanne, T. Iulius Optatos, wiederhergestellt (CIL III 2907). Traian baute der Stadt eine Wasserleitung (CIL III 2900). Melia Anniana pflasterte zur Ehre ihres Gemahls Quintus Laepicius Bassus den Marktplatz und baute das Eingangstor, das durch Statuen geschmückt wurde (CIL III 2922). Vielleicht hat I. auch ein Theater oder Amphitheater gehabt. Die Überreste [557] von Bauwerken sind sehr spärlich. Der Zug der Stadtmauer iet gänzlich unbekannt. Auf dem Campo Vincenzo Dandolo bei der Kirche S. Simeone wurde vor kurzem ein dreiteiliges Tor gefunden, das beiderseits von zwei auf quadratischem Unterbau aufruhenden oktogonalen Stadttürmen flankiert war und aus welchem eine Straße führte, die sich bald in drei Straßen zweigte: nach Aenona, nach Nedinum-Burnum, nach Scardona längs der Küste. Gegenüber der Domkirche neben dem Priesterseminar ist in beträchtlicher Länge eine aus gut gefugten Rusticaquadern bestehende antike Mauer, deren Bestimmung aber unklar ist. Von dem Forum ist noch ein gepflastertes Stück mit einem abschließenden Stufenbau unter den Mauern von S. Donato (mit Säulenstellung, die zu einer Porticus gehörte) erhalten. Vgl. Mommsen CIL III p. 374f. Führer durch das k. k. Staatsminister. in S. Donato in Zara 1912. Kiepert FOA XVII.
[Vulić.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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