3) Homeros, Tragiker, Sohn des Andromachos ὁ φιλολόγος (Suid. s. Μυρώ: s. Ὅμηρος. Vit. Lycophr. p 4 Scheer. Vit. Hesiod. p VIII Fl.) und der Dichterin Myro (Suid. aa. aa. OO. und s. Σωσίθεος. Choerob. Exeg. in Hephaest. p. 74 H. = Schol. Hephaest. p. 182 W. Christod. Anthol. Palat. II 410 [wo Μοιρώ, doch s. M. J. Baale Studia in Anytes poetriae vit. et carm. rell.‚ Harlem 1903‚ 30ff.]), aus Byzanz (Suid. 3mal. Christodor. a. a. O. 410. 413. Choerob. a. a. O. Vit. Lycophr. a. a. O. Vit. Hesiod.). Dahingegen nennt Steph. Byz. s. Ἱεράπολις unter den berühmten Männern der karischen Stadt den νέος Ὅμηρος, wo kaum an H. Σέλλιος (s. u. Nr. 4) gedacht werden kann, so daß Susemihl a. a. O. Hierapolis als die Heimat des Vaters vermutete. H. lebte zur Zeit des Ptolemaios Philadelphos (Choerob. a. a. O.), seine Blütezeit setzte Suidas in die 124 Ol. (284–281), er dichtete Tragödien‚ daher ὁ τραγικός (Diog. Laert. 112f. Suid. 3mal. Christod a. a. O. 412. Vit. Lypcophr. a. a. O.), und gehörte zur jüngeren tragischen Pleias (Suid. s. Ὅμηρος. Choerob. a. a. O. Vit. Lycophr. a. a. O.) Die Zahl der Tragödien dieses νέος (so Steph. Byz. a. a. O. Vit. Lycophr. p. 4 Sch.) bezw. νεώτερος (Vit. Hesiod.) Ὅμηρος betrug nach Vit. Lycophr. a. a O. 57 (νζ) nach Suid. (s. Ὅμηρος) 45. Ihn und Alexandros Aitolos soll bei der Abfassung der Tragödien Timon aus Phlius, der Sillograph, unterstützt haben (Diog. Laert. 112f. [Τίμων] φιλογράμματός τε καὶ τοῖς ποιηταῖς μύθους γράψαι ἱκανὸς καὶ δράματα συνδιατιθέναι. μετεδίδου δὲ τῶν τραγῳδιῶν Ἀλεξάνδρῳ καὶ Ὁμήρῳ s. Wachsmuth Sillogr. graec. rell., Leipzig 1885 s. 18. v. Wilamowitz Antigonos v. Karystos 156. Hiller DLZ 1886, 472), während Suidas als seinen Konkurrenten *ἀνταγωνιστής) den Sositheos aus Alexandreia nennt, der gleichfalls dem jüngeren Siebengestirn angehörte (Suid. s. Σωσίθεος). Daß sich H. auch als Grammatiker betätigt, wäre aus Suidas (s. Ὅμηρος ... γραμματικὸς καὶ τραγῳδιῶν ποιητής zu folgern, ein Epos Εὐρυπύλεια – unbekannten Inhalts, wenn nicht Sophokles’ Eurypylos (s. Hunt Oxyrh. Pap. IX s. 86ff; [2248] Tragic. graec. frg. II. Diehl Supplem. Sophocl. S. 21ff. v. Wilamowitz N. Jahrb. 1912, 449ff.) weiter hilft – nennt die Vit. Hesiodi (s. F. G. Welcker Griech. Trag. 1252. v. Wilamowitz Homer. Unters. 136). Ihn ehrte in späterer Zeit seine Vaterstsdt mit einer vielleicht ehernen Statue, welche nebst vielen anderen die Wände des Zeuxippos, eines vielgenannten Gymnasion in Konstantinopel, schmückte, und die noch im 6. Jhdt. der junge Epiker Christodoros sah und besang (Anth. Pal. II 407ff.); s. Susemihl Gesch. d. griech. Lit. d. Alexandrinerzeit I 271f.
[Diehl.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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