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Hafer (Avena sativa L.).

Namen des Hafers.

Das Sanskrit hat keinen Namen für H. Die griechischen Bezeichnungen sind: 1. βρόμος, später βρῶμος (ngriech. βρώμη, auf Kreta ζάϊ (v. Heldreich Nutzpflanzen 4), eine Erklärung des Wortes ist noch nicht gefunden worden; 2. αἰγίλωψ, das [2183] an αἴξ, Ziege, anklingt. Lat. avena vom Stamme aviğ- durch Anlehnung an das Suffix -ēna aus avina, auig-snā (Pedersen IF V 42f. Zupitza Gutt. 31f. Schrader Reall. 320), altslav. ovisu, ovesu; russ. ovesu; lit. avižà, lett. ausas, ostjakisch abis, apr. wyse. Die Verbindung von avena mit ovis ,Schaf‘ (Jakob Grimm Gesch. d. deutschen Spr. 66. Thurneysen Thes.) ist ebenso wie die mit ai. avasá -m ,Nahrung‘ (Fick vgl. Wörterb. d. indogerm. Spr. I3 502. Fröhde BB III 11 u. a.) nach Walde Lat.-etym. Wörterb.2 72 zurückzuweisen. Nach Solmsen KZ XXXVII 6a 1 wohl erst im Ai. aus der Bedeutung ,Förderung, Labung, Erquickung‘, vgl. áva-h, entwickelt. Bez. der deutschen Bezeichnungen bemerkt Kluge Etym. Wörterb.7 186: Haber nhd. haber ahd. habaro, die Form Hafer erst mhd., sie entstammt dem Ndd., andd. hatoro havoro, ndl. haver, aschw. hafre, hagre, finn. kakra aus dem Germ. entlehnt. Engl. oats aus angls. ate. Für den Ursprung der deutschen Sippe ist nach Kluge das g in aschwd. hagre (finn. kakra) zu beachten. Die übliche Ableitung von anord. hafr., angels. hxfer Ziegenbock (lat. caper, griech. κάπρος) sei daher unmöglich. Das keltische coirce, cuirce, ceirch ist wohl mit der germanischen Bezeichnung des H. zu vergleichen (Schrader bei Hehn7 553), alb. teršere erklärt G. Meyer (Etym. Wörterb. 430) aus trimensanum von trimense.

Anbau des Hafers.

Im ägyptisch-semitischen Kulturkreise des Altertumes wurde H. nicht angebaut, dasselbe gilt von Indien. Wie das Sanskrit, so haben auch die späteren indischen Sprachen keinen Namen für H. (Löw Aramäische Pflanzennamen 128f.). Erst die Engländer haben in Indien H. als Pferdefutter angesät, auch im heutigen Ägypten wird es kultiviert (Schweinfurth und Ascherson Beiträge zur Flora Äthiopiens 298). In China wird des H. erst in einem historischen Werke über die J. 626–907 n. Chr. gedacht (De Candolle Urspr. d. Kulturpfl. 472). Hingegen scheint bei den Griechen der Anbau des H., wenn auch in recht beschränktem Umfange, in eine verhältnismäßig frühe Zeit zurückzugehen. Bei Homer wird allerdings diese Halmfrucht noch nicht erwähnt, auch haben sich unter den Getreideresten, die in Hissarlik (Alt-Ilion) gefunden sind, H.-Körner nicht gezeigt. Wohl aber besitzen wir aus dem Anfange des 4. Jhdts. v. Chr. ein untrügliches Zeugnis dafür, daß H. in Griechenland selbst zur Ernährung der Menschen gebraucht wurde. Der Arzt Dieuches, der um jene Zeit gelebt hat, berichtet: γίνεται δὲ ἄλφιτον καὶ ἀπὸ τoῦ βρόμου, φρύγεται δὲ σὺν τῷ ἀχύρῳ πᾶν. ἀποπήσσεταί τε καὶ τρίβεται καὶ ἐρύκεται καθάπερ καὶ τὸ κρίθινον ἄλφιτον. τοῦτο τὸ ἄλφιτον κρεῖττον καὶ ἀφυσώτερόν ἐστι τοῦ κριθίνου (XXI veter. et clar. medic. Graec. varia opuscula ed. F. de Matthaei, Mosquae 1808, 39, abgedruckt von Schrader bei Hehn7 553). Mit Körnicke Handbuch des Getreidebaus I 200 darf man wohl annehmen, daß es sich in diesem Rezepte um die Verwendung von Saat-H., nicht von Wild-H. (avena fatua) handelt. Noch beweiskräftiger dafür, daß die alten Griechen schon den Kultur-H. kannten, ist die Stelle bei Theophrast (hist. plant. VIII 9, 2): [2184] Τῶν δὲ ὁμοιοπύρων καὶ ὁμοιοκρίθων, οἷον ζειᾶς τίφης ὀλύρας βρόμου αἰγίλωπος, ἰσχυρότατον καὶ μάλιστα καρπιζόμενον ἡ ζειά· καὶ γὰρ πολύρριζον καὶ βαθύρριζον καὶ πολυκάλαμον. ὁ δὲ καρπὸς κουφότατος καὶ προσφιλὴς πᾶσι τοῖς ζώοις, τῶν δὲ ἄλλων ὁ βρόμος πολύρριζος γὰρ καὶ οὗτος καὶ πολυκάλαμος ... ἔστι δὲ δύο ταῦτα καὶ ὁμοιότατα τοῖς πυροῖς ἤ τε ζειὰ καὶ ἡ τίφη, ὁ δ'αἰγίλωψ καὶ ὁ βρόμος ὥσπερ ἄγρι' ἄττα καὶ ἀνήμερα. ἐπικαρπίζεται δὲ σφόδρα καὶ ὁ αἰγίλωψ τὴν γῆν καί ἐστι πολύρριζον καὶ πολυκάλαμον· ἡ δὲ αἶρα παντελῶς ἀπηριωμένον. Hier werden unter den weizen- und gersteähnlichen Pflanzen auch βρόμος und αἰγίλωψ aufgeführt. Zwar wird ihnen nicht der volle Wert der Kulturpflanzen beigelegt, doch zählen sie nicht wie der Lolch (αἶρα) zu den Unkräutern. Galen (de alim. facultatibus I 14 ed. Kühn 522f.) bemerkt, daß H. besonders häufig in Asien und zwar vornehmlich in Mysien oberhalb Pergamum vorkomme. Er diene als Futter für Zugtiere, sei aber kein Nahrungsmittel für Menschen. In Zeiten der Hungersnot werde H. auch zu Brot verarbeitet, das aber nur wenig Nährstoff enthalte und dem Geschmacke kaum zusage. Wie die τίφη werde H. auch in Wasser gekocht und mit süßem Wein oder gegorenem Most oder mit Wein und Honig angerührt (Hoops Waldbäume und Kulturpflanzen 407f.). Schließlich berichtet im 4. Jhdt. n. Chr. der Lexikograph Hesychius, daß H. als Futter für die vierfüßigen Tiere gebaut werde und in manchen Gegenden wild wachse; vgl. auch Geop. XVIII 2, 6: Τροφὴν δὲ παραβλητέον κύτισον καὶ μηδικὴν, ἢ τῆλιν, ἢ βρόμον. Über die medizinische Verwendung von βρῶμoς und αἰγίλωψ spricht sich Dioscurides II 116 und IV 137 und 138 aus. Wird man nach allem der von Körnicke, Hoops, Gradmann u. a. in neuester Zeit ausgesprochenen Ansicht, daß die Griechen den Saat.-H. gekannt und angebaut haben, beipflichten müssen, so darf doch nicht unerwähnt bleiben, daß er selbst als Futterpflanze von untergeordneter Bedeutung war, zu menschlicher Nahrung aber nur in Ausnahmefällen verwandt wurde. Die Römer verstanden unter avena bald Saat-H., bald Wild-H. Dieser letztere kann an den fünf nachstehenden Stellen nur in Betracht kommen. Cato r. r. 37, 5 Frumenta face bis sarias runcesque avenamque destringes (raufe aus). Cic. de fin. V 30, 9: Ne seges quidem igitur spicis uberibus et crebris, si avenam uspiam videris. Ov. Fast. I 69: Et careant loliis oculos vitiantibus agri Nec sterilis culto surgat avena loco. Verg. Ecl. V 37: Infelix lolium et steriles nascuntur avenae. Verg. Georg. I 154: Infelix lolium et steriles dominantur avenae. Verg. Georg. I 226: Exspectata seges vanis elusit avenis (Heyne: aristis). Dagegen wird man Verg. Georg. I 77: Urit enim lini campum seges, urit avenae, Urunt Lethaeo perfusa papavera somno an Kultur-H. zu denken haben. Das gleiche gilt für Colum. II 10. 11. 14. Plin. n. h. XVII 56. XVIII 143. 149. 205. Die wenigen Stellen, an denen H. erwähnt wird, sind Beweis genug dafür, daß er in der römischen Landwirtschaft eine nennenswerte Bedeutung nicht gehabt hat. Bei Columella (II 11) erfahren wir, daß die Saatzeit des H. auf der italischen [2185] Halbinsel der Herbst war; nördlich des Po fiel sie, wie auch noch heute (v. Martens Italien II 122), in den Monat März, und zwar dauerte sie bis zu den Quinquatren (19. bis 23. März), die zu Ehren der Minerva gefeiert wurden. (Plin. XVIII 205). Daß H. den Boden entkräftet, erwähnen außer Vergil (Georg. I 77), Columella (II 14) und Plinius (XVII 56), die auf die Vergilsche Stelle Bezug nehmen. Verwendet wurde H. als Grünfutter (Col. II 11), auch mit anderen Futterpflanzen vermengt (Plin. XVIII 143). Nach v. Martens (s. o.) wird in Norditalien auch heute H. grün gemäht, oft mit Wicken untermengt. Daß er auch als Heu bei den Schafen Verwendung fand, erwähnen die Geop. (XVIII 2, 6).

Die Worte ,avena Graeca, cui semen non cadit‘ (Plin. XVIII 143) können wohl zu der Annahme führen, daß die Römer den Saat-H. erst von den Griechen kennen gelernt haben. Hoops (409) weist eine solche Ansicht zurück mit dem Bemerken, die Bezeichnung ,griechischer H’., finde ihre Erklärung darin, ,daß der Anbau des Kultur-H. von den Griechen damals wohl in umfassenderem Maße und rationeller betrieben wurde als von der Römern‘. Die Stelle Plin. XVIII 93: Adiciuntur his genera bromos et tragos, externa omnia, ab oriente invectae oryzae similia, würde freilich, falls hier bromos = avena ist, dafür sprechen, daß der Saat-H. in Italien von außen eingeführt worden ist.

Saat-H. wurde von den Römern nur als Viehfutter angebaut, nicht auch als menschliches Nahrungsmittel. Plinius (XVIII 149) spricht seine Verwunderung aus, daß die Völker Germaniens H.-Grütze als einzigen Brei genießen, für ihn ist H. kein Getreide, sondern nur eine Ausartung desselben (primum, omnium frumenti vitium avena est et hordeum in eam degenerat, sicut ipsa frumenti sit instar, quippe cum Germaniae populi serant eam neque alia pulte vivant. In der Tat ist H. für die Volksernährung besonders der nordgermanischen Stämme bis in die neueste Zeit von größter Bedeutung gewesen. In der Edda sagt im Harbardhsliodh Thor zu dem Fährmann Harbard: Ehe ich ausfuhr, aß ich in Ruhe Hering und Habermus: davon hab’ ich noch genug (übers. v. Simrock 66). Daß Hafer-G. nur die Nahrung armer Leute war, im Hause der Reichen dagegen ,dünne Brote von weißem Weizen‘ vorgesetzt wurden, zeigt eine andere Stelle der Edda (Rigsmal 28, übers. v. Simrock 128) (Körnicke 202f.). In Norwegen, wo gegenwärtig doppelt so viel H. angebaut wird, als alle übrigen Getreidearten zusammen, dient die größere Hälfte des Ertrages zur Nahrung der Menschen, das übrige wird als Pferdefutter gebraucht. Aus dem H.-Mehl wird entweder Grütze hergestellt oder sog. Fladbröd, flaches Brot, das zu runden Scheiben aufgerollt wird (Körnicke 203). Auch bei den Kelten ist der Anbau des H. und seine Verwendung zu menschlicher Nahrung sehr alt, dafür sprechen schon die besonderen keltischen Namen coirce, cuirce, corca, aremorikanisch kerch. In Schottland, auf den Orkney- und Shetland-Inseln ist H. die wichtigste Nahrung des Landvolkes und der geringeren Leute, die keine sitzende Lebensweise führen. Der Gebrauch des H.-Mehls erstreckt [2186] sich auf die nördlichen und westlichen Teile Englands. In Deutschland wurde H. im Mittelalter viel gebaut. Die christlichen Glaubensboten aus Irland und England förderten vor allem auch den H.-Bau. Das erste Getreide, das in der Umgegend St. Gallens gesät wurde, war H., H.-Mus das älteste Nahrungsmittel in dieser neuen Siedlung (Arx Gesch. des Klosters St. Gallen 1811, 41). Aus H.-Mehl wurden flache Kuchen, Laib genannt, gebacken. In Alemannien das auch noch späterhin Spuren römischer Kultur bewahrt hat, beruhte der Ackerbau auf einer einfachen, den Römern entlehnten Dreifelderwirtschaft, deren Fruchtfolge Roggen, H., Brache bildete. Die Winterfrucht war Roggen, die Sommerfrucht H. (Stälin Wirtembergische Gesch. 1841–47, 229). Auch in der alemannischen Schweiz gehörte H. zu den wichtigsten Getreidepflanzen (Joh. v. Müller Gesch. der Schweiz I 214). In dem Breviarium Karls d. Gr. vom J. 812 wird der Anbau des H. ausdrücklich vorgeschrieben. H.-Bier erwähnt die hl. Hildegard. 1290 wurde in Nürnberg verboten, aus H., Korn, Dinkel und Weizen Bier zu brauen, nur Gerste sollte verwendet werden (Raumer Hohenstaufen V 33). Andererseits ordnete im J. 1433 der Rat von Augsburg an, alles Bier aus H. zu brauen, eine Verordnung die erst 1550 widerrufen wurde (Stetten Kunst-, Gewerbe- und Handwerksgesch. der Reichsstadt Augsburg 132, bei Volz. Beiträge zur Kulturgesch. 151). Auch in Norwegen wird in einer alten Schrift von 1331 H.-Malz erwähnt (Schübeler Kulturpfl. Norwegens 145, bei Körnicke 203). Zur Nahrung wurde H. in Deutschland nicht überall und meist nur von der geringeren Bevölkerungsklasse gebraucht. Namentlich in rauheren Gegenden verstand man sich darauf, guten H.-Brei zu bereiten. In Hungerjahren wurde er noch später zu Brot gebacken (Körnicke 201), sonst wurde er, wie noch heute, als Pferdefutter angebaut. Zu diesem Zwecke sät man ihn, wenn auch nur in geringem Maße, in einigen Landstrichen Südeuropas an, wo er wohl seit dem Altertum nicht in Vergessenheit geraten war. In Griechenland wird H. auf Kreta, im westlichen Peloponnes und Chalkis auf Euböa in größerem Maßstabe angebaut (v. Heldreich Nutzpflanzen Griechenlands 4). In Italien ist der Anbau des H., der Hitze und Dürre nicht verträgt, auch für erhitzend gilt, auf wenige Landstriche im Gebirge beschränkt. So findet er sich im Alpengebiet, in den Abruzzen, am Ätna, in der Ebene wird ihm nur der schlechteste Boden eingeräumt (v. Martens Italien 122). In Spanien wird er nur in den kältesten Gebirgsgegenden, wo Roggen und Gerste nicht gedeihen, angepflanzt (Körnicke 202).

Heimat des Hafers.

Über die Heimat des Hafers gehen die Ansichten auseinander. Da seine wilden Stammformen überallhin verschleppt sind, so läßt sich aus ihrem Vorkommen nicht feststellen, wo er zuerst als Kulturpflanze angebaut worden ist. C. Hausknecht (Mitt. der Geogr. Ges. in Jena III 1855, 231ff.) meint, Griechen und Römer hätten erst die Kultur des H. durch die Germanen kennen gelernt, die in dem Wild-H. (Avena fatua L.) ein gutes Futter für ihre Herden gefunden und ihn deshalb in solchen Gegenden, in denen er nicht vorkam, angebaut hätten. Dieser Ansicht [2187] tritt Körnicke (205) entgegen. Wild-H. habe nicht als Weidefutter dienen können, weil er in Deutschland auf Boden mit einer Grasnarbe nicht vorkomme. Der Umstand, daß Wild-H. ebenso wie Kultur-H. gegen Winterkälte empfindlich sei, weise auf seinen südlichen Ursprung hin. Körnicke glaubt, daß die Heimat des H., bezw. die Gegend, wo er zuerst angebaut wurde, im Südosten zu suchen sei, dafür spreche der frühe Anbau in Kleinasien. Kleinasien, Armenien, auch Zentralasien könnten die Heimat des Kultur-H. sein. Über die griechischen Inseln sei er nach Sizilien und Großgriechenland gekommen. Andererseits könne er sich auch aus Zentralasien längs der Nordküste des Schwarzen Meeres nach Westen ausgebreitet haben und so zu den Germanen an den Rhein gekommen sein. Hiergegen wendet Gradmann ein, daß ,der Flug-H. in Südschweden häufig genug vorkomme, um zur Nahrung gesammelt zu werden. Es sei nicht einzusehen, warum die Empfindlichkeit gegen Winterkälte zwingen sollte, mit der Ursprungsvermutung gerade in das kontinentale Klima des Ostens, vollends nach Zentralasien zu gehen; das mittlere und südliche Deutschland mußte den Bedingungen mindestens entsprechen‘. Ohne der Frage von der Herkunft des Saat-H. näher zu treten, die zurzeit noch nicht entschieden ist, wird man daran festhalten müssen, daß nicht das Mittelmeergebiet, sondern Europa nördlich der Alpen das eigentliche Kulturgebiet des H. ist. In den Alpengebieten ist H. bereits in der Bronzezeit angebaut gewesen, das beweisen die H.-Funde aus den bronzezeitlichen Pfahlbauten von Montelier und der Petersinsel im Bieler See und vom Lac du Bourget in Savoyen, sowie aus einer gleichfalls bronzezeitlichen Schicht der Sirgensteinhöhle bei Schelklingen (Schwäbische Alb) (Gradmann 16). Auch in den bronzezeitlichen Niederlassungen Dänemarks haben sich H.-Körner gefunden (Gradmann 16). Der historischen Zeit gehört ein Fund aus der römischen Ruine zu Buchs im Kanton Zürich an. Dem 10. bis 11. Jhdt. gehört der H.-Fund von der Hünenburg bei Rinteln an, wo mit anderen Getreidearten wenige H.-Körner gemischt vorgefunden wurden (Hoops 411). Von den H.-Funden aus der slavisch-mittelalterlichen Zeit führt Buschan (Vorgesch. Bot. 60) die aus den Burgwällen von Ahrensburg und Poppschütz und den Pfahlbauten auf der Dominsel in Breslau und von Wismar an.

Literatur: Heer Pflanzen der Pfahlbauten 16f. Hehn Kulturpflanzen und Haustiere7 550, dazu Schraders Bemerkungen7 553. De Candolle Ursprung der Kulturpflanzen 471ff. Hausknecht Über die Abstammung des Saathabers, Mitt. der Geogr. Ges. Jena III (1885), 231–242. Körnicke Handbuch des Getreidebaus I 200ff. v. Fischer-Benzon Altdeutsche Gartenflora 164. Buschan Vorgeschichtl. Botanik 57ff. Schrader Reallex. d. indog. Altertumsk. 320ff. Hoops Waldbäume u. Kulturpflanzen im germ. Altert. 403ff. Gradmann Der Getreidebau im deutschen u. römischen Altertum 15ff.
[Orth.]

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