Gomoarius, Tribunus scutariorum im J. 350 unter dem Usurpator Vetranio, verriet seinen Herrn dem Constantius (Ammian. XXI 8, 1). Dieser ernannte ihn 360 zum Magister militum des Caesars Iulian, in welchem Amt er Nachfolger des Lupicinus wurde (Ammian. XX 9, 5). Doch schon im Frühling 361 setzte Iulian ihn ab (Ammian. XXI 8, 1. 13, 16), worauf er sich zu Constantius begab und von diesem mit einem Kommando betraut wurde (Ammian. XXI 13, 16). Nach dem Tode des Kaisers (3. November 361) wird er in das Privatleben zurückgetreten sein. Doch gegen Ende 365 wurde er durch den Usurpator Procopius wieder zum Magister militum ernannt (Ammian. XXVI 7, 4) und befehligte dessen Truppen im Frühling 366 in Lydien (Ammian. XXVI 9, 3), ging aber zu Valens über und entschied dadurch die Niederlage des Procopius (Ammian. XXVI 9, 6. Philostorg. IX 5. Zosim. IV 8, 2. Socr. IV 5. Sozom. VI 8). Wenn Socrates und ihm folgend Sozomenus (a. O.) erzählen, Valens habe ihn wegen seines Verrats zersägen lassen, so wird dies, da Ammian davon schweigt, wohl Fabel sein.
[Seeck.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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