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S. 1227, 25 ist einzuschieben :
Georgios Lakapenos, gelegentlich fälschlich Gregorios oder Johannes (Ambros. E 81 sup.: Bassi Riv. di filol. XXV [1897] 445) genannt; statt Λακαπηνός (nach Krumbacher a. u. a. O. 559, 2 = aus Λακάπη), in hsl. Überlieferung Lakkapenos, Lakapinos, Lakaptinos, Lekapenos, Leukapinos, Logaponus (Krumbacher 559, 2), Alakapinos (cod. Mosqu. 434 s. XV/XVII bei Lundström Eranos II [1897] 48) geheißen, byzantinischer Mönch, der in Thessalien, mit gelehrten Studien beschäftigt, in den ersten Jahrzehnten des 14. Jhdts. lebte; Zeitgenosse von Johannes und Andronikos Zaridas, Schülern des Maximos Planudes, und Gregorios Palamas: vgl. Maximi monachi Planudis epistulae, Ed. Max. Treu 1890 p. 224 und das Zeugnis der ältesten Handschrift seiner Briefsammlung, des cod. Coislin. 341 aus dem J. 1318 (Omont Invent. somm. des manuscr. grecs de la Bibl. nat. III [1888] 186), ein ,nicht uninteressanter byzantinischer Vorläufer des byzantinischen Humanismus‘, als Verfasser von Schulbüchern von gewisser Wirkung auf seine Zeit und die folgenden zwei Jahrhunderte.
Erhaltene Werke: 1) Ἐπιστολαὶ τoῦ Λακαπηνoῦ κυροῦ Γεωργίου καὶ τοῦ Ζαρίδα κυροῦ Ἀνδρονίκου, Sammlung von 32 Briefen: 8 von Andronikos Zaridas an Lakapenos, 24 von Lakapenos und zwar 17 an Andronikos Zaridas, 4 an dessen Bruder Johannes, je einer an einen Arzt Zacharias, [2866] an Palamas und Michael Gabras (vgl. besonders den Bericht von Zanetti Greeca d. Marci bibliotheca codd. mss. 1740 S. 233 über cod. Marc. 446). Eine Ausgabe dieser Briefsammlung, die in zahlreichen Hss. erhalten ist (s. Voltz a. u. a. O. 222ff., dazu Nachträge bei Bassi a. O. 267–276. 445f.), steht noch aus; sie würde Material für die Literaturgeschichte, Lexikographie und Grammatik liefern. Ediert ist nur als Probe Brief 13 der Sammlung (inc. σέ δ' ἤν τις ἔρηται ...) bei Bassi 274f. Ziel der Schriftstellerei ist in diesen gekünstelten Briefen, die wirklich und nicht fingiert zu sein scheinen, einzig und allein das mit gutem Erfolg durchgeführte Streben nach καλλιρρημοσύνη, welches sie zu einem oft gebrauchten Schullesebuch jener Zeiten machte. In den Hss. finden sich bisweilen, so schon in der ältesten, dem cod. Coislin. 341, Interlinearnoten, Anmerkungen, Epimerismen, die, einsetzend mit dem Lemma γράφειν, dem Text der einzelnen Briefe oder, zum Teil unter den Bezeichnungen γραμματική, οἱ τῶν ἐπιστολῶν μερισμοί, τεχνολογία περὶ γραμματικῆς u. ä., dem gesamten Briefcorpus folgen oder, von diesem losgelöst, als vollständiges Werk erscheinen oder gar, noch immer unter dem Titel γραμματική, als alphabetisch geordnete Wortsammlung auftreten (vgl. Voltz a. a. O.). Sie wurden zuerst als Werke des Lakapenos hingestellt von Bandini Catal. cod. Laur. II (1768) 367. Diese alphabetische γραμματική ist aus cod. Mosqu. 316 herausgegeben von Matthaei Lectiones Mosquenses 1779 p. 55–79 und in ganz kleiner Probe aus cod. Marc. 486 bei Villoison Anecdota Graeca II (1781) 79. Über den Quellenwert dieser Sammlung vgl. Voltz 232–234 und Krumbacher a. O. 559. 577.
– 2) Sammlung von 246 Briefen des Libanios mit der Vita Libanii von Eunapios an der Spitze, in einer oft besseren und durchgängig kürzeren hsl. Fassung, die für seinen eigenen Briefwechsel als Vorlage und Stilmuster (s. z. B. Matthaei a. a. O. passim) diente, in zahlreichen Hss. erhalten; vgl. über diese Recensio Lacapeniana und ihre überlieferungsgeschichtliche Bedeutung Förster De Libanii libris manuscriptis Upsaliensibus et Lincopiensibus, Rostock 1877, 8–16. Lundström Prolegomena in Eunapii vitas philosophorum et sophistarum (Skrifter i Upsala VI 2 [1897]) 20–35 (s. dazu Kroll Berl. Philol. Wochenschr. XVIII [1898] 933–934). Libanii orationes. Rec. Förster I 1 (1903) 1–3.
– 3) Kommentar zu Epiktets Encheiridion (c. 1–12, unediert) im cod. Paris. 1961 (fol. 24), der, von Konstantinos Palaeokappa (Omont a. a. O. II [1888] 171) geschrieben, nicht über jeden Zweifel der Echtheit erhaben ist (s. Krumbacher a. u. a. O. 559). Im cod. Mosqu. 434 der Synodalbibliothek (s. den Katalog des Archimandriten Wladimir 1894, 666 und danach Lundström Eranos II [1897] 47f.) findet sich fol. 387–397: ἐξήγησις εἰς ἐγχειρίδιον Ἐπικτήτου τοῦ Ἀλακαπινοῦ, freilich mit anderem Anfang, als im Paris. 1961.
– Nicht erhalten oder noch nicht wiedergefunden:
4) Eine Historia von nicht näher bekanntem Inhalt, nach Verderius Supplementum epitomes bibliothecae Gesnerianae etc., Lugd. 1585 p. 59 (darnach Fabricius a. a. O. XII [1809] 60) in einer Hs. aus einer constantinopolitanischen Bibliothek.
– 5) 'Ἴαμβοι, ein iambisches Gedicht, [2867] an verschiedenen Stellen des Briefcorpus genannt (Fabricius ebd. 61).
– Zweifelhaft oder pseudepigraph:
6) Homeri canonismata inedita im cod. Paris. Graec. 2938, die zuerst von Mellot Catal. codd. mss. bibliothecae regiae ΙΙ (1740) 575 und Omont a. a. O. III (1888) 65 unter Ausdrücken des Zweifels wohl nur deshalb dem G. L. zugewiesen wurden, weil vor ihnen im Codex der grammatische Briefkommentar des Lakapenos steht. –
7) Traktat περὶ συντάξεως τῶν ῥημάτων, öfters in frühen Drucken dem Lakapenos zugeschrieben, nach hsl. Zeugnis Werk von Michael Synkellos; vgl. Krumbacher a. u. a. O. 586.
– Hauptschriften: Allatius De Georgiis et eorum scriptis diatriba, Parisiis 1651 (= Fabricius Bibliotheca Graeca X, [Hamburg 1721] 700–704 und Fabricius-Harless ebd. XII [Hamburg 1809] 59–61); vgl. dazu Fabricius ebd. VI (1798) 191f. Voltz Byzantin. Ztschr. II (1893) 221–234. Krumbacher Gesch. der byzant. Literat.2 (1897) 482. 558ff. 586.
[B. A. Müller.]
Nachträge und Berichtigungen
Georgios
[7]) Gelehrter byzant. Mönch in der 2. H. des 14. Jh. n. Chr. VII 2865.
[Hans Gärtner.]
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