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Garamantes, Name der die Oasen der östlichen Sahara bewohnenden Stämme; vgl. R. Hartmann Die Nigritier I 74. Schon Herodot I 174(?). 183 gibt Nachrichten über sie. Angeblicher Stammvater Garamas, Apoll. Rhod. IV 1495 m. Schol. (vgl. Müller FHG IV 294, 4). Schol. Serv. Aen. IV 198. In der Römerzeit erscheinen sie hauptsächlich als Bewohner der Landschaft Phazania, des heutigen Fezzan, wo die Lage ihres Hauptorts Garama (s. d.) festgestellt ist; vgl. Strab. II 131. XVII 835. 838. Plin. n. h. V 36. Tab. Peut. Geogr. Rav. III 3. Coripp. Joh. VI 198. Unter Augustus (vgl. Verg. Aen. VI 794) zog der Proconsul von Africa L. Cornelius Balbus, gegen sie zu Feld, wobei er eine Anzahl Ortschaften nahm, deren Bilder mit Namensinschriften in seinem Triumphzug 19 v. Chr. figurierten (Plin. n. h. V 36. 37. Solin. 29, 7). Über diese Namen und die Bedeutung der von Plinius aufbewahrten Liste s. H. Barth Reisen in Afrika I 165. Duveyrier Les Touaregs du Nord 462. Tissot Géographie de l'Afrique II 717. Eine zweite Besiegung der Garamanten unter Augustus erwähnt Florus IV 12, 41. Unter Tiberius unterstützte ein Garamantenfürst den Aufstand der Tacfarinas (Tac. ann. III 74. IV 23), und schickte nach dem Tod dieses Rebellenführers eine Friedensgesandtschaft nach Rom (Tac. ann. IV 26). Im J. 70 machten Garamanten einen Einfall in Tripolitanien und verheerten das Gebiet von Leptis magna, so daß der römische Statthalter gegen sie marschieren lassen mußte (Tac. hist. IV 50, vgl. Plin. n. h. V 38). Wohl noch ins 1. Jhdt. n. Chr. gehören die von Marinus bei Ptolemaios I 8, 5 (4 Müll.) erwähnten zwei römischen Expeditionen ins Garamantenland, deren Führer dann noch weiter nach Süden zogen und, wenigstens der eine, sich einem Garamantenfürsten [752] anschließend, bis nach dem Sudan gelangten. – Über Felsskulpturen im Garamantenland, die einheimische Kunstübung zeigen, s. Barth Reisen in Afrika I 213. – Erwähnungen bei Liv. XXIX 33. Mela I 23. 45. Plin. n. h. VI 209. VIII 142. 178. XIII 111. Solin. 15, 9. Arnob. VI 5. Ammian. Marc. XXII 15, 2. Oros. I 2, 88. 90. Augustin. civ. dei XXI 5. 7, seit Vergil (Buc. VIII 44. Aen. IV 198. VI 794; s. o.) häufig bei römischen Dichtern. Seneca Herc. Oet. 110. Lucan. IV 334. Sil. Ital. III 103 u. s. Prudent. c. Symm. II 809. Claudian. de cons. Stilich. I 255. 355. Vgl. auch Kiepert Lehrbuch d. alten Geographie 222.
[Dessau.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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