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3) Aelia Flaccilla Augusta (Cohen Médailles impériales VIII² 164), von den Griechen meist Πλακίλλα genannt, Spanierin (Claud. laus Ser. 69), Gattin des Kaisers Theodosius I., mit dem [2432] sie schon vor seiner Thronbesteigung (379) vermählt gewesen sein muß, da ihr ältester Sohn Arcadius um 377 geboren war (s. Bd. II S. 1137). Auch ihre einzige Tochter Pulcheria (Greg. Nyss. or. fun. Flacc., Migne G. 46, 892 B. Ambros. de ob. Theod. 40 = Migne L. 16, 1399) muß vor 379 geboren sein; denn Theodosius besaß, als er Kaiser wurde, schon mehr als ein Kind (Claud. laus Ser. 112). Später am 9. September 384 gebar sie noch den Honorius (Mommsen Chron. min. I 244. Socr. IV 31. Chron. pasch. a. 385. Paul. Diac. h. Rom. XII 7. Greg. Nyss. a. O., Migne G. 46, 892 B. Liban. or. XX 10. XXII 8 p. 657. 5. Claud. epith. Hon. 43; in IV cons. Hon. 139). Pulcheria starb noch bei ihren Lebzeiten (Greg. Nyss. or. fun. Pulch., Migne G. 46, 865 D), kurze Zeit vor ihrem eigenen Tode (Greg. Nyss. or. fun. Flacc. Migne G. 46, 884 D. 892 B), also wahrscheinlich im J. 386. Der Kaiser erbaute für sie in Constantinopel das Palatium Flaccillianum (Chron. Pasch. a. 385. Not. urb. Const. XII 8) und ließ eine Statue von ihr im Sitzungssaal des Senats von Constantinopel (Themist. or. XIX 228 b), eine andere in Antiochia aufstellen (Theod. h. e. V 20, 1. Liban. or. XX 4. 10. XXII 8 p. 655. 657. 5). Sie zeichnete sich durch Frömmigkeit und Mildtätigkeit aus (Theodor. h. e. V 19. Greg. Nyss., Migne G. 46, 881 C. 884 B. 889 D. Ambros. a. O.), war eine entschiedene Feindin des Arianismus (Greg. Nyss., Migne G. 46, 892 C) und veranlaßte ihren Gatten, daß er dem Eunomius ein Religionsgespräch verweigerte (Sozom. VII 6). An sie richtete daher der Presbyter Faustinus seine Schrift adversum Arianos et Macedonianos (Gennad. de vir. ill. 16). Sie erlebte noch das erste Consulat ihres jüngeren Sohnes, das dieser am 1. Januar 386 antrat (Claud. de IV cons. Hon. 158), starb aber bald darauf im thrakischen Badeort Skotumis (Greg. Nyss., Migne G. 46, 884 B), von wo ihre Leiche nach Constantinopel gebracht wurde (Greg. Nyss., Migne G. 46, 885 A). Gregor von Nyssa hielt ihr die noch erhaltene Leichenrede. Als im Winter 386/7 ihre Statue in Antiochia umgestürzt wurde, war sie schon tot (Theodor. h. e. V 19, 6. 20, 1), und im J. 387 heiratete Theodosius als Witwer die junge Galla (Zosim. IV 44, 3. Philostorg. X 7. Paul. Diac. h. Rom. XII 7). Diese Hochzeit wird von Marcellinus (Mommsen Chron. min. II 62) zwar schon in das J. 386 gesetzt, doch kann dies nicht richtig sein; die Notiz wird sich, wie das in jener Chronik oft vorkommt, um ein Jahr verschoben haben. Denn Liban. or. XX 4 p. 655 schreibt Anfang 387 an Theodosius, wo er die Schändung der kaiserlichen Statuen durch das Volk von Antiochia schildert: δραμόντες ἐπὶ σέ τε καὶ τὴν γυναῖκα. Daß die Gattin des Kaisers, von deren Bildsäule hier die Rede ist, Flaccilla, nicht Galla war, steht fest (Theodor. h. e. V 20, 1. Liban. er. XX 10. XXII 8). Jene aber hätte er nicht schlechtweg als ‚deine Frau‘ bezeichnen können, wenn Theodosius damals schon mit einer anderen verheiratet gewesen wäre, sondern er hätte sagen müssen ,deine verstorbene Frau‘ oder ‚deine erste Frau‘. Sie wird noch erwähnt Themist. or. XVIII 225 b. XIX 231 a. Claud. de III [2433] cons. Hon. 155; de IV cons. Hon. 166. 189; laus Ser. 137. Zosim. IV 44, 3. Philostorg. X 7.
[Seeck.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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