Ferentina aqua, heiliger Quell und Bach am Fuße des Albanergebirges, wo die unabhängigen Latiner ihre Versammlungen abhielten, Liv. I 50. 51. 52. II 38. VII 25. Fest. 241 s. praetor; dabei wird genannt ein heiliger Hain (lucus Ferentinae) und eine Ortschaft Ferentinum [2208] (Φερενtῖνον Dion. Hal. III 34. 51. IV 45. V 61); letzteres vielleicht irrig. Gegen die seit Cluver übliche Ansetzung in dem tief eingeschnittenen Tal, aus der die Marrana del Pantano fließt (Nibby Dintorni di Roma II 319, Gell Topography of Rome 90ff.), wendet Nissen Ital. Landesk. II 2, 558 mit Recht ein, daß der Ort nicht auf römischem Grund und Boden gelegen haben könne, sondern nach Livius und Dionys der Straße ins Volskerland, d. h. der späteren Via Appia, benachbart gewesen sein müsse. Er ist geneigt, unter der Quelle den Abfluß des Nemisees zu verstehen, der in dem Tal von Aricia zu Tage tritt und nach Ardea zu läuft.
[Hülsen.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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