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19) Felix II., Bischof von Rom 355–358. Als Liberius, Bischof von Rom, 355 von Constantius in die Verbannung geschickt worden war, ließ sich der Archidiakon F., obwohl auch er wie der gesamte römische Klerus geschworen hatte, nie einen andern Bischof als den Liberias annehmen zu wollen, an seiner Statt wählen. Den Klerus hatte er bald ganz auf seiner Seite, zumal der Kaiser mit Gunstbeweisen nicht sparsam war; die Sympathien des Volkes blieben dem Liberius, und stürmisch verlangte man bei einem Besuche des Constantius in Rom 357 seine Wiedereinsetzung. Der Vorschlag, Liberius und F. nebeneinander regieren zu lassen, wurde mit Hohn aufgenommen; 358 kehrte Liberius zurück, F. wurde [2169] vom Senat und Volk aus der Stadt verjagt; ein Versuch, sich in einer transtiberinischen Kirche festzusetzen, mißglückte ihm, und 365 starb er, seine Kleriker nahm Liberius wieder an. Die Orthodoxen hatten den charakterlosen Mann, obwohl er gewiß dem Arianismus nicht näher stand als Liberius, natürlich nie anerkannt; daß er im Liber Pontificalis (ed. Duchesne I 211 vgl. CXXIIIff.) sogar zu den großen Heiligen gezählt wird, verdankt er dem Umstande, daß sein Bild sich mit dem eines hochverehrten Märtyrers F. vermischte. Die ihm beigelegten Briefe (Migne lat. 13, 11–28) sind unecht. Hauptquelle: Praefatio zu Faustinus libellus precum (Collectio Avellana I ed. Guenther 1–5). Vgl. J. Langen Gesch. d. röm. Kirche I c. XXVIII.
[Jülicher.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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