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17) Manichäischer Schriftsteller im 4. Jhdt. Er ist berühmt geblieben dadurch, daß Augustinus um 400 (vgl. für das Datum auch August. ep. 82, 17) eines seiner umfänglichsten Werke ihm gewidmet hat. Die contra Faustum Manichaeum libri XXXIII (ediert von Zycha Corp. script. eccles. lat. XXV 251–797) hat Augustin laut retract. II 7 (33) grande opus so angelegt, daß er die Blasphemien des F. wörtlich anführt und sie dann bisweilen ganz kurz, aber auch ungemein ausführlich widerlegt. Auf diese Weise ist ein großer Teil von dem Buche des Manichäers, der zur Zeit der Abfassung von Augustins Gegenschrift schon tot war, uns erhalten geblieben; es zeigt einen dialektisch gewandten, in die manichäische Weltanschauung völlig eingelebten Schriftsteller, der sich zu einem glänzenden Pathos erheben kann; auch Augustin erkennt ihm eloquium suave, ingenium acutum zu. Faustus war Africaner, geboren zu Mileve als Sohn ganz armer Leute. Augustin war in Karthago als manichäischer Auditor mit seiner Wißbegierde und seinen Zweifeln über 8 Jahre lang auf die Ankunft des Meisters F. vertröstet worden, der inzwischen vor [2093] allem in Rom (c. Faust. V 7) gewirkt und die Manieren und Bedürfnisse eines vornehmen Weltmannes sich angeeignet hatte; als er endlich 382 oder 383 nach Karthago kam, hat er vielmehr die innere Loslösung Augustins vom Manichäismus (confess. V 3. 6. 7) zur Vollendung gebracht. Augustin ging bald nach Rom, F. blieb in Karthago, wurde aber nicht allzu lange danach den Behörden als Manichäer angezeigt und auf eine einsame Insel verbannt (c. Faust. V 9). Hier hat er das Buch geschrieben, das dem Augustin später von Katholiken mit der Bitte um gründliche Abfertigung überreicht wurde (c. Faust. I 1). Schwerlich ist es das einzige, das er geschrieben hat, aber Augustin hat seiner sonstigen Schriftstellerei nicht nachgeforscht. Augustin hat seine Gegenschrift später immer wieder zitiert, schon das sorgte für Erhaltung des Interesses an ihr; sie ist aber auch reich an exegetischen und philosophischen Detailuntersuchungen und durchaus nicht bloß für den Augenblick gearbeitet. Den Manichäismus haben aber aus Africa nicht Augustins responsiones, sondern die Gewaltmaßregeln des Staats, zuletzt noch der Vandalen ausgerottet, s. Brückner Faustus von Mileve 1901.
[Jülicher.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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