135) Fabius Quintilianus, der Vater (doch s. S. 1846f.) des berühmten Lehrers der Beredsamkeit, war auch als Redner und Lehrer der Redekunst in Rom tätig. Es gedenkt seiner der Rhetor Seneca contr. X praef. 2, wenn auch in wenig schmeichelhafter Weise (quomodo L. Asprenas aut Quintilianus senex declamaverit; transeo istos, quorum fama cum ipsis exstincta est). Da Seneca der Ältere zwischen 37 und 41 n. Chr. gestorben ist und an der erwähnten Stelle von Quintilian wie von einem bereits Verstorbenen gesprochen wird, so müssen wir annehmen, daß er höchstens die Mitte der 30er Jahre des 1. Jhdts. n. Chr. erlebt hat, also auf die Erziehung seines Sohnes keinen wesentlichen Einfluß üben konnte. So erklärt es sich auch, daß dieser nur einmal in seiner institutio des Vaters gedenkt (IX 3, 73). Ein zweites Zitat findet sich Senec. contr. X 4, 9. Beide Stellen zeigen, daß Quintilian, der Vater, nach Art der Rhetoren seiner Zeit durch Wortspiele zu glänzen suchte.
[Kappelmacher.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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