3) Fluß im nördlichen Thessalien, bedeutendster linksseitiger Nebenfluß des Peneios; bei Homer (Il. II 752) Titaresios (Τιταρήσιος), jetzt Xerias genannt. Er durchfließt ein inmitten des kambunischen Gebirges eingesenktes Becken, dessen aus jungtertiären Ablagerungen bestehender Boden von den Flüssen in ein sanftes Hügelland zerschnitten ist. In diesem, den Hauptteil der Landschaft Perrhaibia bildenden Becken vereinigen sich die wichtigsten Übergänge von Makedonien nach Thessalien. Der E. entsteht aus zwei Quellbächen, einem östlichen (jetzt Xerias), der von der Westseite des Olymps, und einem nördlichen (jetzt Sarantaporos), der von dem Titariongebirge herabkommt, welches, im Zusammenhang mit dem Olymp stehend, die nördliche Umrandung des Beckens bildet (Strab. VII 329 frg. 14. 15. IX 441). Nach Osten gewendet, durchbricht dann der E. die südliche Umwandung des Beckens und mündet in der Ebene von Larissa in den Peneios, kurz ehe dieser das Thal Tempe betritt. Seine klaren Gewässer lassen sich noch eine Strecke weit neben den trüben Fluten des Peneios erkennen (Il. a. a. O. Strab. IX 441. Leake North. Gr. III 395. Bursian Geogr. v. Griechenl. I 42. 58).
[Philippson.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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