3) Einziger Sohn des Stilicho und der Serena, der Nichte des Kaisers Theodosius (Zosim. V 34, 7. Olymp. frg. 6 = FHG IV 59. Dessau 800. Claud. de nupt. Hon. 338), geboren in Rom, während der Kaiser dort anwesend war (Claud. de cons. Stil. III 176), d. h. im Sommer 389 (Rauschen Jahrb. d. christlichen Kirche unter dem Kaiser Theodosius 300). Lebte später in Konstantinopel (Claud. de cons. Stil. I 120), dann am Hofe des Honorius, wo ihm die Stellung eines Tribunus et Notarius übertragen wurde (Zosim. V 34, 7). Im J. 400 wurde er mit Galla Placidia, der Schwester des Kaisers, verlobt (Claud. de cons. Stil. II 354–359; de VI. cons. Hon. 552). Diesen begleitete er 404 nach Rom (a. O.). Nach dem Tode des Arcadius (408) kam Stilicho in den Verdacht, daß er seinen Sohn zum Herrscher des orientalischen Reichsteils machen wolle, und wurde in Ravenna von den Soldaten ermordet (Zosim. V 32, 1. Sozom. IX 4, 1. Philostorg. XI 3. XII 2. Oros. VII 38, 1). E. floh nach Rom (Zosim. V 34, 5) und fand hier in einer Kirche Schutz [883] (Zosim. V 35, 4), wurde aber später durch die Eunuchen des Honorius getötet (Zosim. V 37, 4. 6. Philostorg. XII 3. Olymp. frg. 6 = FHG IV 59. Cod. Theod. IX 42, 22). Th. Birt Claudii Claudiani carmina p. 437.
[Seeck.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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