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2) Ebene in Palästina, die ihren Namen nach der in ihr gelegenen Stadt E. (Nr. 1) hat. Der Name hat im Lauf der Zeit seine Bedeutung geändert. Im Alten Testament bezeichnet der Ausdruck ʿEmeḳ (Tal) Jizreʿel (Jos. 17, 16. Hos. 1, 5) das breite tiefe Tal, welches von der Stadt Jizreʿel (s. Nr. 1) ostwärts zum Jordan sich senkte, und an dessen östlicher Ausmündung in das Jordantal die Stadt Skythopolis (Beisân) liegt (s. d.). Diese Talebene wird vom Bache Dschâlûd durchströmt. In späterer Zeit jedoch ist der Name (Judith 1, 8) τὸ μέγα πεδίον Ἐ.) auf die Ebene übertragen worden, welche westwärts von dem Orte Zerʿin bis zum Mittelmeer sich erstreckt. Diese große zentrale Ebene Palästinas wird sonst schlechtweg als die ‚Große Ebene‘ bezeichnet, τὸ πεδίον τὸ μέγα), campus maximus (1 Makk. 12, 49. Judith 1, 5. Joseph. bell. Iud. II 188. 595. III 39. 48. 59; ant. VIII 36. XV 294. XX 118; Vita 24. 26. 62. Euseb. Onom. ed. Lagarde 214, 74 = Hieron. ebd. 88, 8 u. oft), im Alten Testament (2. Chr. 35, 22; Sach. 12, 11) auch als ‚Ebene von Megiddo‘ nach der einen Hauptzugang von Süden beherrschenden [626] den Festung Megiddo, der bedeutendsten Stadt in der Ebene (s. Legio). Nachdem an Stelle letzterer Festung in der Römerzeit das befestigte Lager mit Stadt Legio getreten war (s. Legio), nannte man die Ebene gelegentlich auch ‚Ebene von Legio‘. Heute trägt die Ebene den Namen Merdsch ibn ʿÂmir (‚Wiese des Ibn ʿÂmir‘). Sie hat die Form eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen Basis entlang dem Karmelgebirg und seiner Fortsetzung von Nordwesten nach Südosten zieht. An der Südostspitze liegt die Stadt Ginaea (s. Engannim). Die Ostseite läuft von hier aus direkt nach Norden über die Stadt Esdraelon (s. Nr. 1) am kleinen Hermon vorbei. Die dritte Seite, ziemlich genau von West nach Ost laufend, wird von den Bergen von Nazareth gebildet. An der Westspitze hängt die Ebene durch einen schmalen Paß zwischen Karmel und den Bergen Galilaeas mit der Uferebene von Akko (Ptolemaios) zusammen. Doch wird gerade diese Uferebene im Altertum auch noch mit zu der ‚großen Ebene‘ gerechnet; nach Josephus (bell. Iud. II 188) gehört Ptolemais seiner Lage nach zu derselben: κατὰ τὸ μέγα πεδίον ἐκτισμένη. Dagegen wurde die eigentliche ‚Ebene Jezreʿel‘, das Dschaludtal östlich von Zerʿin bis Skythopolis, nicht mehr zu dieser ‚großen Ebene‘ gerechnet. Nach Josephus (bell. Iud. IV 54) liegt vielmehr der Tabor ‚zwischen der großen Ebene und Skythopolis‘. Die Ebene von Megiddo wird durch den Kison (heute Nahr el-Muḳaṭṭa) entwässert. Sie hat einen außerordentlich fruchtbaren Boden, doch lagen keine bedeutenderen Städte in der Ebene selbst. Sie ist das große Schlachtfeld Palästinas, auf dem mehr als einmal für das Land entscheidende Kämpfe ausgefochten wurden (Jud. 4. 5; 1 Sam. 31, 1ff.; 2 Reg. 23, 29). Baedeker Paläst.⁵ 255. 270. Robinson Paläst. III 470ff. Ritter Erdkunde XVI 689ff. Guérin Samarie II 231ff. G. A. Smith Hist. Geogr. of the Holy Land 377ff. Buhl Geogr. 106. Schürer Gesch. d. jüdischen Volkes I³ 494f.
[Benzinger.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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