8) Epiphanios aus Petra, Sohn des Ulpianus, Sophist zuerst in seiner Heimat, dann nach dem Tod des Sophisten Iulianus neben Diophantos, Hephaistion und Proairesios in Athen, wo er das Haupt der östlichen Studentenschaft war (Eunap. vit soph. 79 Boiss.), berühmt in der Jugend des Libanios, aber von diesem nicht gehört. Seine [196] Stärke war Dialektik (Anatolios verhöhnt ihn wegen seiner μικρολογία καὶ περιττὴ ἀκρίβεια. Eunap. a. O. 88); er trat aber, wiewohl es ihm an Schwung fehlte, doch als Konkurrent des glänzenden Improvisators Proairesios auf (Eunap. 93, wo für oft ὅμως τε σοφιστεύσας Προαιρεσίῳ zu lesen ist: ὅμως ἀντισοφιστεύσας Προαιρεσίῳ). Daneben war er auch Dichter (G. Sievers Leben des Libanios 14, 29). Er lebte in kinderloser Ehe und starb αἷμα νοσήσας ziemlich früh, längere Zeit vor der Ankunft des Eunapios in Athen, d. h. vor 362 (Eunap. 93). Suid. s. v. und Eunap. 68 nennen eine Reihe Schriften von ihm: περὶ κοινωνίας καὶ διαφορᾶς τῶν στάσεων, προγυμνάσματα, μελέται, δήμαρχοι (δημαρχικοί?), einen πολεμαρχικός (d. h. attischen Ἐπιτάφιος, wie einen solchen auch Himerios verfaßt hat), λόγοι ἐπιδεικτικοί und σύμμικτα θεωρήματα.
[W. Schmid.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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