3) Egnatius schrieb ein Lehrgedicht in mindestens drei Büchern de rerum natura. Zwei Fragmente aus dem ersten Buch bei Macrob. VI 52. 12. Der Anfang des ersten denique Mulciber ipse erinnert unverkennbar an Lucrez, der mit denique an erster Versstelle das letzte Glied einer Beweisführung einzuleiten liebt. Demnach ist gewiß auch die Gleichheit des Titels nicht zufällig. In die lucrezische Zeit weist deutlich auch das zweite Fragment mit dem Abwurf von s im fünften [1994] Fuß einer-, dem entwickelten poetischen Stil andererseits. Da Lucrez sich rühmt, loca nullius ante trita solo zu durchwandern, wird also E. ein Nachahmer sein, der ganz kurz nach Lucrez schrieb. Wiederholt ist vorgeschlagen worden, ihn mit jenem catullischen E. zu identifizieren, der sich eines so eigentümlichen Kalodonts bedient (Catull. 37. 39. Bergk Kl. Schr. I 430. Bährens Comm. Catull. p. 219). Er würde dann ein gewisses Interesse haben als der erste römische Dichter aus Spanien. Schade also, daß es an jedem Beweise fehlt. Vgl. Nr. 11.
[Skutsch.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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