Diotima. 1) Fabelhafte Priesterin aus Mantineia und Lehrerin des Sokrates, der Platon im Gastmahl (201 d) seine Metaphysik der Liebe in den Mund legt. Ob der offenbaren Fiction irgend etwas Thatsächliches zu Grunde liegt, lässt sich nicht entscheiden, da die Angaben Späterer (Aristid. or. 46, vol. II 127 Dind. mit Schol. III 468. Max. Tyr. 24, 4. 7. 38, 4. Luc. imag. 18. Clem. Alex. strom. VI p. 755 u. a.) durchweg nur aus Platon geschöpft sind (auch dass sie Priesterin des Zeus Lykaios gewesen, Schol. Arist. a. a. O., ist eine einfache Combination; zur Pythagoreerin macht sie Procl. in Plat. de rep. p. 420). K. F. Hermann De Socratis magistris, Marburg 1837. Ausgaben des Gastmahls von Stallbaum, Zeller, Jahn, Rettig, Hug.
[Natorp.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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