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Diomeia. 1) Διόμεια (Demot. Διομε(ι)εύς, Διομαιεύς; ἐν Διομείοις), kleinerer attischer Demos in der städtischen Trittys der Phyle Aigeis (vorübergehend einer der makedonischen Phylen zugeteilt? CIA II 859). Im Localzusammenhang mit den übrigen Demen dieser Trittys (wie Ankyle [östlich von Agryle, vgl. Athen. Mitt. XVII 351. XVIII 292] und Kollytos bis nördlich Kolonos) muss D. in der Osthälfte des Stadtbezirks gelegen und speciell zwischen Ankyle und Kollytos (letzterer lag östlich und nördlich der Burg) vermittelt haben. Eine Bestätigung liefert die Angabe, dass Kollytos als Vater des Diomos galt (Steph. Byz. s. Διόμεια. Hesych. s. Διομεῖς). Aus Plut. de exil. 6 wird nicht nur auf teilweise, sondern völlig vorstädtische Lage von D. zu schliessen sein, ,ein vornehmes, stilles Quartier‘ ohne nachweisbare Handwerkerbevölkerung; (vgl. zuletzt Wachsmuth D. Stadt Athen II 1, 264. Scherling Quibus rebus singulorum Atticae pagorum incolae operam dederint 57). In dem Thor, welches die Terrainverhältnisse und andere Umstände zwischen Diocharesthor (s. S. 656) und Hadriansthor etwas westlich von der heutigen russischen Kirche verlangen, erkennen wir daher jetzt die Διομηίς πύλη) (Alkiphr. III 51, 4 mit Gräbern davor; vgl. III 3, 3. Hesych. s.Δημίαισι πύλαις), durch welches gewiss der Hauptverkehr mit der östlichen Landschaft ging. Nicht weit vor dem Thore (μικρὸν ἄποθεν τῶν πυλῶν Diog. Laert. VI 13) lag in D. das Heraklesheiligtum und Gymnasion Kynosarges (vgl. Curtius Stadtgesch. XLIX und LXXXVf.), also etwa in der Gegend des heutigen Schlossgartens. Aus der Eingangsscene des ps.-platonischen Axiochos, welche sich in der Nähe des Ilissos abspielt, während Sokrates auf dem Spaziergange zum Kynosarges ist, folgt keinesweges die Lage des Gymnasiums in unmittelbarster Nähe des Flusses (Skias Ἑστία 1894, 292) oder gar auf dem anderen Ufer desselben (vgl. die Wanderung des Pausanias [831] I 19, der den Fluss erst I 19, 6 überschreitet). Wenn der Philosoph, etwa von der Seite des Marktes und des Areopages kommend, aus der Stadt bei einem ihrer südlichen Thore heraustrat, so kam er der Ilissosgegend ohnedies hinreichend nahe. Dörpfelds Schluss, dass der Demos Alopeke und mit ihm das (nach Herod. V 63) benachbarte Kynosarges jenseits des Ilissos (als Trittys X zwischen Phaleron [IX] und Agryle [I]) gelegen habe (Athen. Mitt. XX 507), beruht auf einer Beobachtung über die locale Reihenfolge der städtischen Trittyen (vgl. Milchhoefer Demenordnung des Kleisthenes 45), deren Tragfähigkeit mir aber für Dörpfelds verschärfte Formulierung und darauf gegründete Folgerung nicht entfernt auszureichen scheint.
[Milchhöfer.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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