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35) Diodoros Zonas aus Sardes, gefeierter Redner und schon um die Zeit des mithridatischen Krieges offenbar einflussreich (Strab. XIII 628), Verfasser einiger Epigramme in dem Philipposkranz (sieher Anth. Pal. VI 98. 106. VII 365. [661] 404. IX 226. 312. 556; zweifelhaft VI 22, im Palatin. ohne Namen unter anderen ἀδέσποτα, bei Planudes Ζωνᾶ, und XI 43 Pal. Ζωνᾶ, Plan. ἄδηλον; VI 282 ist ihm von Jacobs gegen alle Wahrscheinlichkeit zugewiesen). Von Empfindung ist in ihnen wenig zu merken, die Stoffe sind zum grossen Teil übernommen, die Pointen frostig, zum Teil von gesuchter Naivetät. Die Sprache ist ungleich; wo Leonidas von Tarent einwirkt, wie in VI 98 und 106 noch überkünstelter als in dem Vorbild, nähert sie sich doch in anderen Gedichten der Sprache des Umgangs. Weitaus das schönste ist XI 43, interessant wegen des Nachhalls der Bukolik IX 556 (vgl. Glaukos IX 341) und wegen der (kaum auf ein Bildwerk zurückgehenden) Erfindung VII 365.

Von Zonas scheidet Philippos in seinem Vorwort (Anth. IV 2, 11. 12) ausdrücklich einen zweiten Διόδωρος, und da IX 219 die Aufschrift Διοδώρου Σαρδιανοῦ trägt und sich auf die ersten Waffenthaten des Drusus, des Stiefsohns des Augustus, bezieht, so hat man mit Recht in diesem jüngeren D. den von Strabon XIII 628 erwähnten Freund und Zeitgenossen des Geographen gesehen. Er stammte aus demselben Geschlecht wie Diodoros Zonas, war ebenfalls Redner und hat nach Strabon auch historische Schriften und Gedichte in lyrischen und anderen Massen verfasst τὴν ἀρχαίαν γραφὴν ἐπιφαίνοντα ἱκανῶς. Er lebte zum Teil in Rom (vgl. Hillscher Jahrb. f. Philol. Suppl. XVIII 394).

Von beiden ist endlich D. von Tarsos zu scheiden, von welchem ein Epigramm auf das Grabmal des Themistokles, ebenfalls in einer Philipposreihe (VII 235) begegnet. Da Strabon XIV 675 einen Grammatiker D. aus Tarsos erwähnt, so werden diesem auch VII 700 und 701 mit der Aufschrift Διοδώρου γραμματικοῦ (innerhalb einer Philipposreihe) gehören. Auch er scheint mit Italien in Beziehung zu stehen.

Bei dieser Sachlage und der wenig ausgeprägten Individualität der Dichter ist eine volle Scheidung der nur unter dem Namen D. überlieferten Epigramme unmöglich. Doch mag VII 682 wohl dem D. Zonas gehören (vgl. in der Erfindung VII 365). Dem Grammatiker möchte man VII 74 (wenig überzeugend von Rubensohn behandelt. Berl. philol. Wochenschr. 1897, 1000) wegen VII 235 zuweisen. Ihm gehören dann wohl auch die Reste eines kleinen Cyclus archaisierender Grabepigramme auf die Dichter der Vorzeit (VII 38. 40. 370); vgl. jetzt auch Stadtmüller Anth. II p. XIX.
[Reitzenstein.]

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