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10) Claudius Didymus, griechischer Grammatiker, der wahrscheinlich zur Zeit des Kaisers Claudius in Rom lebte. Er schrieb nach Suidas: περὶ τῶν ἡμαρτημένων παρὰ τὴν ἀναλογίαν Θουκυδίδῃ· περὶ τῆς παρὰ Ῥωμαίοις ἀναλογίας· ἑπιτομὴν τῶν Ἡρακλέωνος καὶ ἄλλα τινά. Von der ersten Schrift wissen wir ausser dem Titel nichts. Aus dem Buche περὶ τῆς παρὰ Ῥωμαίοις ἀναλογίας führt Priscian de fig. num. 17 (II 411, 9 Hertz) eine Stelle wörtlich an; dasselbe ist jedenfalls auch an den fünf andern Stellen gemeint, wo Didymus ohne Buchtitel von Priscian citiert wird: inst. gramm. I 20. VIII 96. XI 1; de fig. num. 9; partit. XII vers. Aen. VII 138. Vgl. Schmidt Didym. 345–349. Das Buch hatte die Tendenz, alle Erscheinungen der lateinischen Grammatik, in der Formenlehre wie in der Syntax, auf die Nachahmung des Griechischen zurückzuführen; Priscian. inst. gramm. VIII 96 ... teste Didymo, qui ostendens omnia, quae habent in arte Graeci, habere etiam Latinos exemplis hoc probat. De fig. num. 9 sestertius ... quasi semistertius ... hoc quoque secundum Atticos et Ionas, qui ἥμισυ τρίτον dicebant pro δύο ἥμισυ teste etiam Didymo, qui hoc ponit ostendens in omni parte orationis et constructionis analogiam Graecorum secutos esse Romanos. Was die Ἐπιτομὴ τῶν Ἡρακλέωνος enthielt, ist aus dem Titel nicht ersichtlich; wir wissen auch nicht, ob der Lexikograph Herakleon von Ephesos oder der Ägyptier Herakleon, der Verfasser von Commentaren zu Homer und den Lyrikern, gemeint ist; E. Rohde (De Polluc. font. 13, 3) ergänzte, indem er ersteres annahm, ἐπιτομὴν τῶν Ἡρακλέωνος ⟨ὀνομάτων⟩. Ganz verfehlt ist die Conjectur von M. Schmidt (Didym. 3. 382f.), der unsern Grammatiker mit dem im nächsten Suidasartikel genannten Sohne des Herakleides (Nr. 11) identificiert und τῶν Ἡρακλέωνος gewaltsam in τῶν Ἡρακλείδου λεσχῶν ändert, auf diese Weise also aus Claudius Didymus einen Sohn des Herakleides Pontikos macht. Vgl. A. Daub Studien z. d. Biographika des Suidas 90f. Wahrscheinlich gehört unserem D. die gegen Ciceros Bücher de republica gerichtete Schrift περὶ τῆς Κικέρωνος πολιτείας, die gewöhnlich dem D. Chalkenteros zugeschrieben wird (s. o. S. 471f.).
[Cohn.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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