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2) An der Ostküste von Hispanien, wird zuerst in Verbindung mit Sertorius in Ciceros Verrinen erwähnt (Act. II 1, 86 von den beiden Myndiern L. Magius und L. Fannius, die der Senat für Feinde des römischen Volkes erklärt hatte: hoc illi navigio ad omnes p. R. hostes usque a Dianio ad Sinopam navigaverunt und V 146 von Verres: quicumque accesserunt ad Siciliam paulo pleniores, eos Sertorianos milites esse atque a Dianio fugere dicebat, nämlich um ihnen ihre Habe abzunehmen). Denn Sertorius hatte sich dort einen Kriegshafen geschaffen an der Stelle der alten, wohl von Phokaeern gegründeten ,Tagwarte‘ 'Ἡμεροσκοπεῖον, die zuerst im alten Periplus erwähnt wird (Avien. or. mar. 476: Hemeroscopium quoque habitata pridem hic civitas, nunc iam solum vacuum incolarum languido stagno madet). Strabon nennt, wohl nach Poseidonios (III 159) τρία πολιχνια Μασσαλιωτῶν οὐ πολὺ ἄποθεν τοῦ ποταμοῦ· τούτων δὲ de – die beiden anderen werden nicht genannt – ἐστὶ γνωριμώτατον τὸ Ἡμεροσκοπείον (auch Artemidor hatte den Ort ermähnt), ἔχων ἐπὶ τῇ ἄκρᾳ τῆς Ἐφεσίας Ἂρτέμιδος ἱερὸν σφόδρα τιμώμενον, ὧ ἐχρήσατο Σερτώριος ὁρμητηρίῳ κατὰ θάλατταν’ ἐρυμνὸν γάρ ἐστι καὶ λῃστρικόν, κάτοπτον δὲ ἐκ πολλοῦ τοῖς προσπλέουσι, καλεῖται δὲ Διάνιον, οἷονἈρτεμίσιον, ἔχον σιδηρεῖα εὐφυῇ πλησίον u. S. W. (vgl. dazu III 161 ἐπολέμει τὸ τελευταῖον Σερτώριος .... καὶ ἐν τὼ Ἡμεροσκοπείῳ)). Der Name Artemision ist nur eine deutende Übersetzung des Poseidonios (oder Artemidor), geführt hat ihn der Ort nie. Die alte phokaeische Niederlassung, früh verlassen, scheint daher von Massalia aus neu besiedelt worden zu sein. Nun giebt es zahlreiche iberische Münzen mit der Aufschrift diniu, die mit grosser Wahrscheinlichkeit nach Typen und Herkunft hiehergesetzt werden (Mon. ling. Iber. nr. 99). Der römische Name Dianium scheint daher aus einer volksetymologischen Umdeutung des iberischen im Anschluss an den Tempel der ephesischen Artemis auf Hemeroskopeion entstanden zu sein. Vielleicht bestand wie in Emporion (s. d.) die alte griechische Niederlassung auf der Burg – ein kleiner Fund griechischer Münzen ist in der Nähe gemacht worden (Mon. ling. Iber. a. a. O.) – neben der iberischen, später römischen Stadt fort. Plinius nennt D. in der Küstenbeschreibung als civitas stipendiaria des Bezirks von Karthago (III 20. 25) und giebt aus derselben Quelle, Poseidonios-Varro, die Entfernung der Stadt von Karthago und den Pityusen an (III 76 absunt (Pityusae) a Dianio DCC stadiis, totidem Dianium per continentem a Carthagine nova). Nach den hier gefundenen Inschriften (CIL II p. 484) muss die Stadt, etwa seit Vespasian, Municipium gewesen sein; seine römischen Bürger gehörten zur Tribus Galeria [341] Kubitschek Imp. Rom. trib. discr. 193). Leute aus D. (Dianienses, Dianenses, Dienienses) werden nicht selten auf Inschriften genannt (Mon. ling. Iber. 231). Ptolemaios (II 6, 15) teilt sie den Edetanern zu. In der Nähe dehnte sich der grosse Sumpf, die Albufera, aus (Strab. III 159), und in der Ebene lagen zahlreiche kleinere römische Orte, die zu D. gehörten (CIL II p. 486ff.).
[Hübner.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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