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34) Demetrios II., Enkel des vorhergehenden D., Sohn des Antigonos Gonatas (vgl. Bd. I S. 2413ff.) und der Phila, der Tochter des Seleukos I. und der Stratonike (vgl. v. Arat. 1 u. 4 bei Westermann Biogr. 53. 60; vgl. auch Steph. Byz. s. Φίλα), folgte seinem Vater im J. 240/39 in der Herrschaft über Makedonien. Er war vermählt mit Stratonike, der Tochter des Antiochos Soter (Joseph. c. Ap. I 206. Euseb. I 249, 29. Iust. XXVIII 1, 2), trennte sich aber, wahrscheinlich bald nach Antritt seiner Regierung, von dieser und vermählte sich mit Phthia, der Tochter des Königs Alexandros II. von Epeiros, die ihm dessen Witwe Olympias zur Gemahlin anbot, um dafür die Hülfe des D. gegen die Aitoler zu erlangen. Diese wollten den in ihrem Bündnisse mit Alexandros II. diesem zugefallenen Teil von Akarnanien (vgl. Polyb. II 45, 1) nach dem Tode des Königs für sich gewinnen, und hiergegen suchte sich Olympias durch eine Verbindung mit dem makedonischen Könige zu schützen (Iust. XXVIII 1, 1ff.). Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum der zwischen Antigonos Gonatas und den Aitolern geschlossene Bund jetzt sich auflöste; die Aitoler verbanden sich sogar mit den Achaeern gegen Makedonien, und es entstand so der sog. ‚demetrische‘ Krieg (vgl. Polyb. II 44, 1. 46. 1. XX 5, 3. Plut. Arat. 33), über dessen Zeit und Verlauf im einzelnen wir nichts Genaueres feststellen können (Droysens Combinationen, Gesch. d. Hell. III 2, 33ff. sind teils sehr unsicher teils [2793] irrig). Jedenfalls nahm dieser Krieg die Kräfte des D. so in Anspruch, dass er Epeiros sich selbst überlassen musste und in die hier bald ausbrechenden Wirren nicht weiter eingreifen konnte (dass damals schon ein Krieg mit den Dardanern ausgebrochen sei, wie Droysen Gesch. d. Hellen. III 2, 27f., und ihm folgend Oberhummer Akarnanien 151 vermuten – vgl. auch Schorn Gesch. Griechenl. 87 – ist möglich, aber nicht bewiesen und nicht beweisbar). Den Krieg gegen die Achaeer und Aitoler führte D. nicht ohne Erfolg. Sein Feldherr Bithys gewann einen Sieg über Aratos bei Phylakia, das doch wohl mit Phylake im phthiotischen Achaia identisch ist – vgl. Droysen a. O. 33, 2 – (Plut. Arat, 34); D. selbst unterwarf sich die Boioter, die sich den Aitolern angeschlossen hatten (Polyb. XX 5, 3), unternahm erfolgreiche Züge tief in das innere Aitolien, woher ihm der Beiname Αἰτωλικός erwuchs (Strab. X 451), und verhinderte jedenfalls, dass die Aitoler ihre Herrschaft weit über die Grenzen ihres Gebietes in Mittelgriechenland ausdehnten, wie man aus Polyb. IV 25, 6 schliessen kann. Im Kampfe gegen die Aitoler gewann er auch den König Agron von Illyrien zum Bundesgenossen (Polyb. II 2, 5ff.). Auch im Peloponnes hielt D. im wesentlichen den von Antigonos Gonatas gewonnenen Einfluss, der sich namentlich auf die Tyrannenherrschaften in einzelnen peloponnesischen Staaten stützte, fest und trat mit Erfolg dem Bestreben des Aratos, den achaeischen Bund über den grössten Teil des Peloponnes auszudehnen, entgegen. Den Abfall von Megalopolis unter des Lydiades Führung vermochte er allerdings nicht zu hindern; aber Argos, Hermione, Phlius hielten an der Verbindung mit Makedonien fest (Polyb. II 44, 3. 5f.). Eine schwere Erschütterung erlitt das makedonische Königtum durch einen heftigen Angriff der Dardaner, die dem D. selbst eine Niederlage beibrachten (Trog. prol. 28; vgl. Iust. XXVIII 3, 14. Liv. XXXI 28). Er starb bald darauf, nach erst zehnjähriger Regierung, im J. 229 (vgl. Polyb. II 44, 2. Euseb. I 237, 238. 247; app. 14. 221. Syncell. 508. 498 marg.).
Von Münzen des D. lassen sich nur Kupfermünzen mit Wahrscheinlichkeit nachweisen, die die gewöhnlichen makedonischen Typen tragen, auf der Vorderseite makedonischen Schild oder Kopf des jungen Herakles, auf der Rückseite einen makedonischen Helm oder makedonischen Reiter. Vgl. Head HN 204. Mionnet I 583f.
Litteratur: Schorn Geschichte Griechenlands 83ff. Flathe Gesch. Makedoniens II 136ff. Brandstaeter Gesch. d. aetol. Landes 322ff. Niebuhr Vortr. üb. alt. Gesch. III 364ff. Holm Gr. Gesch. IV 290ff. Droysen Gesch. d. Hellen. III 2, 23ff.
[Kaerst.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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