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Crepundia, allerlei kleine Gegenstände, die von den Kindern am Halse getragen wurden. Der Name von dem Geräusch, das man, sie schüttelnd, hervorbringen konnte; vgl. Crepitaculum. Unsere Kenntnis beruht auf Plaut. Mil. 1399: vin faciam quasi puero in collo pendeant crepundia, und Plaut. Rud. 1154f., wo die C. eines Mädchens aufgezählt werden: ein kleines goldenes Schwert mit dem Namen des Vaters, ein kleines goldenes Beil mit dem Namen der Mutter, eine kleine silberne Sichel, zwei sich fassende Hände, ein kleines Schwein – diese letzteren Dinge wohl aus Silber – und die goldene Bulla. Letztere bestätigt, was auch aus Mil. 1399 zu entnehmen, dass die C. am Halse getragen wurden. Wie die Bulla galten sie ohne Zweifel auch als Zauber abwehrend. Solche kleine Gegenstände hängen in grosser Zahl an einem in Ungarn gefundenen, jetzt in Wien befindlichen goldenen Halsbande, Arneth Gold- und Silbermonumente des k. k. Münz- und Antikencabinets I. Es sind Beile, Scheren, Messer, Waffen verschiedener Art u. a. m. Ohne Zweifel ist hier eine Erinnerung an die C. zu erkennen, nicht diese selbst, da das Halsband nicht für ein Kind bestimmt ist, die C. aber nur von kleinen Kindern getragen wurden, Plin. n. h. XI 270. Prudent. apoth. 643; daher a crepundiis, von klein auf. Eine Knabenstatue (Visconti Mus. Pio-Cl. III 22) trägt an einem von der rechten Schulter schräg über die Brust laufenden Bande mehrere kleine Äxte verschiedener Form, einen Delphin, eine linke Hand, mehrere lunulae (Plaut. Epid. 640) und andere nur ornamentale Anhängsel. Trotz der abweichenden Art, sie zu tragen, werden auch hier die C. zu erkennen sein. Grössere Abbildung der Statue bei Hattemer Aus d. Leben d. Kinder in Hellas u. Rom, Mainz 1865. Visconti a. O. citiert zwei ähnliche Statuen, deren eine einen Phallus an dem Bande trug. Solche Brustbänder auf Vasenbildern: Millingen Vas. Coghill XLIV. Tischbein Vas. Hamilton II 17. Arch. Jahrb. XI 1896, 33 a, hier an einem ganz kleinen Kinde. Doch sind hier überall die an dem Bande hängenden Dinge nicht kenntlich; bei Müller-Wieseler I 275a sind sie deutlich nicht vorhanden. Ein Phallus mit Badegerät an einem Brustband bei C. Fr. Hermann Der Knabe mit dem Vogel, doch handelt es sich hier nicht um ein kleines Kind.
In der Komoedie ist es ein beliebtes Motiv, dass ausgesetzte Kinder an den ihnen mitgegebenen und nachher in einer cistella aufbewahrten C. erkannt werden. Plaut. Rud. 1154; Cistell. 634. Cic. Brut. 313; in uneigentlichem Sinn Apul. de mag. 56. Auch unter den monumenta Ter. Eun. 753 sind wohl, da sie in einer cistella aufbewahrt werden, die C. zu verstehen. Da nun in gleicher Weise auch die Windeln als Erkennungszeichen vorkamen (Donat. zu Ter. a. O.), auch wohl von Wendungen aus wie a crepundiis = ἐκ σπαργάνων, entwickelte sich der auf Missverständnis beruhende Sprachgebrauch von C. für [1707] Windeln. Ein sicheres Beispiel Hist. Aug. Aurel. 4, 5; doch können auch Prudent. apoth. 643. CIL VI 1724 (435 n. Chr.) und selbst Plin. n. h. XI 270 (in crepundiis) so verstanden werden. Becker-Göll Gallus II 69. Marquardt Privatl.² 120. Daremberg-Saglio Dict. d. Ant. I 1561.
[Mau.]
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