ART

8) Comes Armeniae. Wie bei den meisten übrigen Duces, so kam es auch bei dem dux Armeniae (Not. dign. or. XXXVIII) mitunter vor, dass er als persönliche Auszeichnung den Comestitel erhielt und auf diese Weise zum Comes Armeniae wurde. Das erste Beispiel ist im J. 371 nachweisbar (Amm. XXIX 1, 2; vgl. XXX 1, 18); doch scheint sich Ähnliches immer häufiger wiederholt zu haben und zuletzt ganz regelmässig geworden zu sein, so dass, wie in Isaurien, sich der Ducat zuletzt in eine ordentliche Comitiva verwandelte (s. Comes Isauriae, u. Nr. 45). Als die Bedrückungen der Comites Armeniae das Volk zum Aufstande getrieben hatten, hob Iustinian ihr Amt auf and übertrug die Militärgewalt in der Provinz dem Sittas (= Zetas) als magister militum per Armeniam et Pontum Polemoniacum et gentes (Cod. Iust. I 29, 5. Procop. bell. Pers. II 3). Dies geschah vor dem J. 535, in dem der Codex Iustinians zum Abschluss kam. Aber schon 536 wurde die Verwaltung des ganzen armenischen Gebietes neu geordnet. Es wurde in vier Provinzen geteilt und derjenigen, welche die sechs Städte Melitene als Hauptstadt, Arka, Arabissos, Ariaratheia, Komana und Kukusos umfasste, als Verwalter ein comes Iustinianus Armeniae tertiae vorgesetzt. Er sollte den Titel vir spectabilis führen und in seiner Hand die civile und militärische Macht vereinigen. Ihm sollte der consularis Armeniae quartae untergeordnet sein in der Art, dass Appellationen von diesem an den comes Iustinianus gingen, Nov. Iust. 31.
[Seeck.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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