Colobium, eine Tunica ohne Ärmel (Serv. Aen. X 613. Isid. orig. XIX 22, 24), kommt zuerst vor im Ed. Diocl. XXVI 39. 49. 59. 72, dann im Kleideredict Cod. Theod. XIV 10, 1, wo C. und Paenula als die nicht officielle Tracht der Senatoren erscheinen. C. ist hier Unter-, Paenula Obergewand. Zu dieser Stelle sind bei Gothofredus die zahlreichen, diesen Sprachgebrauch bestätigenden Stellen kirchlicher Schriftsteller gesammelt. Vgl. auch Salmasius zu Tertull. de pallio S. 84. Vermutlich war das C. von der altrömischen Tunica in der Form nicht wesentlich verschieden (so auch Serv. a. O.); doch konnte der Name, ein ‚verstümmeltes‘ Gewand bezeichnend, erst aufkommen im Gegensatz zu einer Ärmeltunica, der Dalmatica (s. d.), der die Kirchenschriftsteller das C. entgegensetzen. Im Ed. Diocl. finden wir neben einander δελματικῶν γυναικίων und δελματικῶν ἀνδρίων ἤτοι κολοβίων. Es scheint danach, dass damals vorwiegend für Männer Dalmatiken ohne Ärmel üblich waren und C. genannt wurden. Wie die Dalmatica wurde das C. über einer langen und langärmeligen, in der späteren Zeit leinenen Tunica (strictoria, στίχη) getragen. Es ist wohl zu erkennen auf einigen Consulardiptychen und zwei den die Mappa werfenden Consul darstellenden Statuen im Conservatorenpalast in Rom, wohl aus dem 3. Jhdt., Bull. com. 1883 Taf. III. IV; hier hat die über der langärmeligen Tunica getragene Obertunica keine eigentlichen Ärmel. Natürlich war nicht auf der strictoria, sondern auf der Dalmatica oder dem C. der Latus clavus angebracht, der deshalb nach Acron zu Hor. sat. I 5, 36 auch κολοβιῶν genannt wurde. Bei den Christen ist C. das den Arm nur bis zum Ellbogen bedeckende Gewand der Mönche.
Im Ed. Diocl. (a. O.) kommen mit diesem Namen nur ungestreifte leinene C. vor. Sind aber Männerdalmatica und C. identisch, so werden XIX 9 wollene, XXII 8. 12 seidene und halbseidene aufgeführt. Blümner Maximaltarif 170. Marquardt Privatleben² 582.
[Mau.]
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