.
3) Militärisch die Ronde. Stehend wurde diese Charge erst im 4. Jhdt. n. Chr., vgl. Veget. III 8 nunc militiae factus est gradus. Desgleichen gehören die Inschriften, auf denen militärische C. genannt werden (CIL III 6292. V 4100. 6784. 6999. IX 344 [inter suspectas]. CIRh. 1293. Rev. arch. 1880 II 325. 1882 I 113. 1892 I 298. Arch.-epigr. Mitt. XVII 1894, 211), sämtlich frühestens dem 4. Jhdt. n. Chr. an. Vor dieser Zeit wurden die Vigilien entweder von vier täglich von neuem bestimmten Reitern (ἔφοδοι, vgl. Polyb. VI 35, 8–37, 6. Liv. XXII 1, 8) oder auch von den Centurionen (Tac. hist. II 29) und Tribunen (Liv. XXVIII 24, 8. Digest. XLIX 16, 12, 2) überwacht. Nach Hieron. adv. Joh. Hieros. 19 und Cod. Iust. I 27, 2 bildete die circitoria dignitas den vorletzten Rang der militia equestris der spätrömischen Heeresverfassung. Wer sie bekleidete, musste zwei Pferde oder ein Pferd und einen Sclaven haben und erhielt doppelte Ration (Cod. Theod. VII 22, 2). Die C. waren also beritten, wie die Grabreliefs dreier C. (Rivautella und Ricolvi Marm. Taurin. II 103. Rev. arch. 1892 I 298. 1880 II pl. 21, 5) bestätigen. Von diesen führen die beiden ersten eine Lanze, der letzte ein Breitschwert. Die Truppe, der die C. angehören, wird auf drei Inschriften (CIRh. 1293. Rev. arch. 1880 II 325. 1892 I 298) durch Angabe des numerus, auf einer (CIL V 6784) durch Angabe der vexillatio näher bezeichnet.
[Fiebiger.]
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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